John Demjanjuk erhält elektronische Fußfesseln
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Hamburg (Deutschland), 30.03.2009 – Die Vorbereitungen für die Auslieferung des mutmaßlichen NS-Kriegsverbrechers John Demjanjuk aus Cleveland (US-Bundesstaat Ohio), geboren als Iwan Demjanjuk in der Ukraine, nach Deutschland laufen auf Hochtouren. Der bald 89-Jährige hat zur Fluchtprävention nun auch eine elektronische Fußfessel erhalten.
Weil er nach dem Willen der deutschen Bundesregierung nicht in einem Militärflugzeug ausgeliefert werden soll, mussten Demjanjuk auch Ausweispapiere erteilt werden. Es bestehe sonst die Gefahr, dass Fluggesellschaften den Transport Demjanjuks verweigern. Im Gegenzug verpflichteten sich die Vereinigten Staaten, ihn trotz fehlenden Visums nach dem Ende der Verhandlung wieder einreisen zu lassen.
Nach der Auslieferung soll Demjanjuk wegen Beihilfe zum Mord an über 29.000 Juden im NS-Konzentrationslager Sobibor angeklagt werden, da er nicht als bösartiger Täter sondern lediglich als Exekutive des NS-Regimes angesehen wird. Er soll in Kriegsgefangenschaft geraten und dann vom NS-Regime für Zwecke des Völkermordes zur Exekutive gemacht worden sein.
Demjanjuks Sohn meint, dass sein Vater durch mangelhafte Gesundheit verhandlungsunfähig sein könnte. Demjanjuks Anwalt hat einen Antrag gestellt, den leukämiekranken Verdächtigen untersuchen zu lassen. Nach einer Nierenkolik wurde Demjanjuk am 28. März in einem Krankenhaus behandelt. Ein Arzt aus dem Gerichtsort soll vor Ort über die Verhandlungsfähigkeit entscheiden.
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Quellen
- spiegel.de: „Mutmaßlicher KZ-Wächter: Fußfessel für Demjanjuk“ (29.03.2009)
- nachrichten.rp-online.de: „Der letze Nazi-Scherge“ (25.03.2009)