Jemen: Präsident Saleh wird wegen Verletzung in Saudi-Arabien behandelt
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Sanaa (Jemen) / Riad (Saudi-Arabien), 05.06.2011 – Der Präsident des Jemen, Ali Abdullah Salih, wurde bei einem Raketenangriff auf den Präsidentenpalast am Freitag offenbar schwer verletzt. Der 68-Jährige erlitt Verletzungen durch einen Metallsplitter in der Nähe des Herzens sowie Verbrennungen zweiten Grades im Gesicht und Brustbereich. Nach Angaben des saudischen Königshauses begab sich Salih in Begleitung von Teilen seiner Familie zur medizinischen Behandlung in ein Militärkrankenhaus in Saudi-Arabien. Gegen Mitternacht soll Salih in Saudi-Arabien eingetroffen sein, berichten Medien.
Bei dem Angriff am Freitag waren elf seiner Wachleute ums Leben gekommen. Ob die Macht nun an den jemenitischen Vizepräsidenten Abed-Rabbo übergangen ist, wie es die Verfassung des Landes in solchen Fällen vorsieht, ist indes noch unklar.
Die Situation in dem Land ist von anhaltenden Protesten großer Teile der Bevölkerung gekennzeichnet, die den Rücktritt Salihs fordern. Dieser schlug bisher alle Vermittlungsversuche aus und will weiterhin an der Macht bleiben. Der Angriff auf den Präsidentenpalast stellte eine neue Stufe der Eskalation der Auseinandersetzungen im Jemen dar, da die Demonstranten bisher immer friedlich protestiert hatten. Eine Schlüsselrolle in den Auseinandersetzungen spielt offenbar auch die Rivalität zwischen der Familie des Präsidenten und der Al-Ahmar-Familie. Diese Familie unterstützt die Proteste gegen die Regierung, weil Salih beabsichtigt, die Macht an seinen ältesten Sohn Ahmed zu übergeben.
Deutschland schloss nach den Vorkommnissen vom Freitag seine Botschaft im Jemen. Die deutsche und britische Regierung sowie weitere Staaten forderten ihre Staatsbürger im Jemen dazu auf, das Land zu verlassen.