Japan erklärt Walfangsaison im Südpolarmeer für beendet

Artikelstatus: Fertig 21:51, 28. Feb. 2007 (CET)
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Tōkyō (Japan), 28.02.2007 – Wie die japanische Fischereibehörde heute bekannt gab, beendete die japanische Walfangflotte die diesjährige antarktische Saison. Das havarierte Fabrikschiff „Nisshin Maru“ trat zusammen mit den anderen Schiffen der Flotte den Heimweg an.

Ursache der Havarie der „Nisshin Maru“ war ein Feuer an Bord des Schiffes vor zwei Wochen, dem ein Besatzungsmitglied zum Opfer fiel. Danach war die Nisshin Maru zehn Tage lang antriebslos in der Ross-See getrieben. Wegen der Nähe des Schiffes zu einem von Pinguinen stark frequentierten Küstenabschnitt war eine ökologische Katastrophe durch auslaufendes Schweröl aus dem Walfänger befürchtet worden. Ein Hilfsangebot des Greenpeace-Schiffes Esperanza, das havarierte japanische Schiff aus der gefährdeten Zone wegzuschleppen, war jedoch von den japanischen Behörden abgelehnt worden. Nach Einschätzung der Umweltschutzorganisation „Greenpeace“, die die japanischen Walfänger von Bord ihres Schiffes Esperanza begleitet und beobachtet hatte, hat der Brand auf dem japanischen Fabrikschiff Teile der Ausrüstung so stark beschädigt, dass eine Fortsetzung des Walfanges ohne Reparatur in einer Werft nicht möglich ist. Über Funk hatte die Greenpeace-Aktivistin Melanie Duchin Kontakt zu dem havarierten Schiff aufgenommen und der Mannschaft zugerufen: „Wir respektieren eure Trauer um den Verlust des Besatzungsmitglieds und die Arbeit, die ihr Tag und Nacht geleistet habt, um das Schiff zu reparieren. […] Die japanische Regierung und die internationale Gemeinschaft müssen jetzt dafür sorgen, dass diese Fangsaison die letzte war!“

Der japanische Leiter der für den Walfang zuständigen Abteilung, Takahide Naruko, zeigte sich enttäuscht über den vorzeitigen Abbruch der Walfangsaison im Südatlantik. Von der anvisierten Fangquote von 860 Walen seien nur 508 erlegt worden. Japan setzt die Jagd auf Wale seit Jahren trotz eines 1986 erlassenen Fangverbots für den kommerziellen Walfang fort. Das Land beruft sich dabei auf eine Klausel des Internationalen Übereinkommens zur Regelung des Walfangs, das den Walfang zu „wissenschaftlichen Zwecken“ erlaubt.

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Quellen