Jahr der Mathematik in Berlin eröffnet

Veröffentlicht: 11:55, 25. Jan. 2008 (CET)
Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen.

Berlin (Deutschland), 25.01.2008 – Am Mittwochabend, den 23. Januar, eröffnete die Bundesministerin für Bildung und Forschung Dr. Annette Schavan in Berlin das Jahr der Mathematik. Das Motto des diesjährigen Wissenschaftsjahres lautet „Alles, was zählt“. Etwa 500 Gäste aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Medien waren zu dem Festakt gekommen. Auch viele Teilnehmer mathematischer Nachwuchswettbewerbe gehörten zu den Gästen.

Seit 2000 werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Initiative Wissenschaft im Dialog (WiD) Wissenschaftsjahre initiiert, die bislang immer jeweils auf ein Fachgebiet bezogen waren. Ausgerichtet wird das Projekt in diesem Jahr von der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV) und der Deutschen Telekom Stiftung.

Ziel des diesjährigen Themas des Wissenschaftsjahres soll es sein, in der Bevölkerung die Vorbehalte gegenüber der Mathematik abzubauen. Schavan bezeichnete die Mathematik als „Schlüssel“ für Hochtechnologie und wirtschaftliches Wohlergehen in Deutschland. Klargestellt werden soll die Bedeutung, die der Mathematik als Wissenschaft und als Grundlage für Alltagsprodukte und -gegenstände zukommt. Schavan bezeichnete die Disziplin als „die gemeinsame Sprache der Naturwissenschaften, die viele Produkte und Dienstleistungen erst möglich mache“. Der ehemalige Außenminister Klaus Kinkel, Vorsitzender der Deutschen Telekom Stiftung, ergänzte in seinen Ausführungen, dass Bildung und Forschung „entscheidend für das Ansehen Deutschlands in der Welt wären“.

Weiterhin soll gezeigt werden, dass das Fach recht vielfältig ist, also nicht so langweilig oder kompliziert, wie manch einer denken mag. In diesem Sinne äußerte sich auch Prof. Dr. Günter M. Ziegler, Präsident der DMV, am Mittwoch in Berlin im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung. „Mathematik ist bunt und spannend“, erklärte er. Insbesondere soll aber mit dem Jahr der Mathematik die Begeisterung bei Schülern für das Fach geweckt werden.

Sierpinski-Dreieck mit Rekursionstiefe 7

Aber nicht nur die Schüler sind aufgefordert, sich am Jahr der Mathematik zu beteiligen. Wie Günter M. Ziegler betonte, soll das Wissenschaftsjahr ein „Mitmach-Jahr“ werden. Schüler und Lehrende, Schulen, Hochschulen, Vereine und Initiativen wurden gestern von der Universität Bremen aufgefordert, sich am bundesweiten Wettbewerb „Mathe erleben“ zu beteiligen. Ungewöhnliche Projekte und Ideen, die beispielsweise das Fach aus neuen Perspektiven vermitteln helfen, könnten bis Mitte März oder Mitte Mai eingereicht werden.

Die Festrede zur Eröffnungsveranstaltung hielt Prof. Dr. Heinz-Otto Peitgen von der Universität Bremen, weltweit anerkannter Experte für mathematische Visualisierungen in der Medizinforschung, der über das Thema „Mathematik fürs Leben“ sprach. Ausgehend von der Geometrie eines Badezimmerspiegels schlug er über das Sierpinski-Dreieck den Bogen zu anderen Fraktalen und zeigte abschließend, dass diese wichtig für die Leberchirurgie sind.

In ganz Deutschland werden im Laufe des Jahres 2008 zahlreiche Vorträge, Ausstellungen und Wettbewerbe organisiert, die sich mit der Mathematik beschäftigen. Die zentrale Veranstaltung des Jahres findet vom 28. Juni bis zum 4. Juli in Leipzig statt. Hier treten beim Wissenschaftssommer die besten Kopfrechner der Welt gegeneinander an.

Themenverwandte Artikel

Quellen