Ist die ärztliche Schweigepflicht in Gefahr?

Veröffentlicht: 10:43, 14. März 2015 (CET)
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Berlin (Deutschland), 13.03.2015 – Der Chipkartenhersteller Gemalto hat für 25 Millionen AOK-Versicherte die elektronische Gesundheitskarte geliefert. Vor kurzem bestätigte das Unternehmen einen Cyberangriff. Im Herbst vergangenen Jahres hatten Sachverständige auf schwere datenschutzrechtliche Mängel hingewiesen. Die elektronische Gesundheitskarte dient der Identitätsfeststellung des Patienten, als Nachweis für Abrechnungszwecke und soll einen Missbrauch verhindern. Jedoch werden die Sicherheitsanforderungen seitens vieler Krankenkassen nicht erfüllt, weil zum Beispiel Lichtbilder mit Briefpost oder Internetupload ohne Identitätsprüfung von Patienten übermittelt werden.

Ein aktueller Vorschlag im Rahmen des neuen Antikorruptionsgesetzes rief schließlich Ärztevertreter auf den Plan, weil befürchtet wird, dass es auch erlaubt sein soll, die Telefongespräche von Arztpraxen abzuhören. Damit sollen Korruptionsfälle aufgespürt werden. Wieland Dietrich, Vorsitzender der Freien Ärzteschaft, erklärte dazu: „Die Sicherheitsmängel bei der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) und eine Telefonüberwachung von Arztpraxen verletzen zutiefst das Arzt-Patienten-Verhältnis, das auf Vertrauen basiert.“ Die Freie Ärzteschaft e.V. vertritt mehr als 2.000 niedergelassene Haus- und Fachärzte in Deutschland. Der Präsident der hessischen Landesärztekammer, Gottfried von Knoblauch zu Hatzbach, sprach sogar von einem Generalverdacht gegen die gesamte Ärzteschaft.



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