Island nimmt kommerziellen Walfang wieder auf

Artikelstatus: Fertig 21:19, 17. Okt. 2006 (CEST)
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Reykjavík (Island), 17.10.2006 – Wie das isländische Fischereiministerium heute bekannt gab, wird Island den kommerziellen Walfang wieder aufnehmen.

Trotz eines internationalen Moratoriums der Internationalen Walfangkommission gegen den kommerziellen Walfang will Island zum ersten Mal seit rund 20 Jahren den kommerziellen Walfang erlauben. Island wird damit neben Norwegen das zweite Land, das kommerziellen Walfang betreibt. Das isländische Fischereiministerium legte fest, dass bis August 2007 30 Zwergwale und neun Finnwale gejagt werden dürfen. Finnwale gelten als gefährdete Art. In einer Stellungnahme des Ministeriums, auf die sich verschiedene internationale Medien berufen, wird die Entscheidung damit begründet, dass das Land von der Fischerei abhängig sei. Die Fangquote sei auf ein tragfähiges Ausmaß festgelegt worden, so das Ministerium. Island hat den kommerziellen Walfang nach dem Inkraftreten des Moratoriums im Jahr 1986 aufgegeben, drei Jahre später folgte ein vollständiges Fangverbot. Seit 2003 fängt Island wieder Wale zu so genannten wissenschaftlichen Zwecken.

Arni Finnsson, ein Vertreter der Umweltschutzorganisation „Iceland Nature Conservation Association“ (Inca), kommentierte die Entscheidung laut „news.bbc.co.uk“ mit folgenden Worten: „Es gibt in Island keinen Markt für dieses Fleisch, und es gibt keine Möglichkeit es nach Japan zu exportieren; die Regierung scheint auf Fischer gehört zu haben, die meinen, dass die Wale alle Fische fressen würden.“ Laut der Website „icelandreview.com“ wird die „Hvalur 9“, ein Schiff der Firma „Hvalur hf“ bald bereit sein, kommerziellen Walfang zu betreiben. Nach Angaben von Kristján Loftsson, einem Manager der Firma, wurde eine Schiffsbesatzung zusammengestellt. Auch die Walfangstation „Hvalstödin“ in Hvalfjörður im Westen der Insel sei beinahe betriebsbereit. Die Firma wartet laut Kristján Loftsson lediglich noch auf eine Genehmigung des Ministeriums.

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Quellen