Iran nimmt 15 britische Matrosen fest

Artikelstatus: Fertig 23:15, 23. Mär. 2007 (CET)
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Teheran (Iran) / London (Vereinigtes Königreich), 23.03.2007 – Iranische Truppen haben im Norden des Persischen Golfs 15 britische Matrosen festgenommen. Die Soldaten, die zur Besatzung der HMS Cornwall gehören, waren in zwei Schlauchbooten unterwegs, um ein Handelsschiff nach Waffen zu durchsuchen. Die HMS Cornwall ist die aktuelle Basis der „Combined Task Force 158“, die unter einem Mandat der Vereinten Nationen agiert. Aufgabe dieses Marineverbandes ist es, die Sicherheit und Stabilität in irakischen Hoheitsgewässern zu sichern und irakische Öldepots zu schützen.

Der Vorfall ereignete sich auf einem Teil des iranisch - irakischen Grenzflusses Schatt Al-Arab / Arvand Rud
Die HMS Cornwall in Zeebrugge im Juli 2006

Laut britischem Verteidigungsministerium handelte es sich um eine Routineoperation zur Umsetzung der Resolution 1723 des UN-Sicherheitsrates und der Unterstützung der irakischen Regierung. Nach der erfolgreichen Durchsuchung eines Handelsschiffes wurden dieses und die zwei Boote der britischen Regierung von Schiffen der iranischen Marine umringt und in iranisches Hoheitsgebiet eskortiert, so die Darstellung der britischen Marine. Der Vorfall, der vom Pentagon bestätigt wurde, ereignete sich um 10:30 Uhr Ortszeit. „CNN.com“ berichtet unter Berufung auf einen US-amerikanischen Militärvertreter, dass das von den Briten kontrollierte Handelsschiff ein iranisches Schiff sei. Dem CNN-Bericht zufolge haben sich sechs Schiffe der iranischen Revolutionsgarde dem Handelsschiff genähert, als die britischen Soldaten noch an Bord waren. Als iranische Soldaten das Schiff betreten hätten, sei es zu einem Streit darüber gekommen, ob sich die Briten in iranischen oder irakischen Hoheitsgewässern befunden hätten. CNN zitiert einen irakischen Fischer, der behauptet, die britischen Matrosen seien auf dem Schatt al-Arab, dem Zusammenfluss von Euphrat und Tigris, der die Grenze zwischen dem Iran und dem Irak markiert, festgenommen worden. Das britische Außenministerium fordert die sofortige Freilassung, so bestellte die britische Außenministerin Margaret Beckett den iranischen Botschafter ein. Die britische Navy patrouilliert regelmäßig an der südlichen Grenze zwischen dem Iran und dem Irak, um Schmuggel zu verhindern.

Die Regierung in Teheran spricht davon, dass iranisches Hoheitsgebiet verletzt worden sei. Die iranische Regierung bestätigte den Vorfall am Abend, behauptete jedoch, die britischen Soldaten seien in iranische Hoheitsgewässer vorgedrungen.

Die Festnahme der Briten erfolgte möglicherweise im Rahmen eines vom Iran seit dem 23. März 2007 durchgeführten voraussichtlich einwöchigen Manövers, das wiederum eine mögliche Reaktion auf die kürzliche Zunahme westlicher Flugzeugträger in unmittelbarer Nähe des Iran darstellt. So habe sich der französische Flugzeugträger Charles de Gaulle am 20. März 2007, dem Tag der Verhandlungen über die Ausweitung der UN-Sanktionen gegen den Iran, an der Südküste des Iran mit dem US-amerikanischen Flugzeugträger USS John C. Stennis getroffen.

Möglicherweise ist die Verhaftung der Briten auch eine Reaktion des Iran auf Behauptungen britischer Kommandeure aus Basra, die den Iran vor Kurzem beschuldigten, zu 90 Prozent für die Gewalt im Südirak verantwortlich zu sein und jedem 250 US-Dollar zu bezahlen, der britische Truppen angreifen würde.

Quellen