Insulin als Tablette: Nanotechnologie weckt neue Hoffnung
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Hsinchu (Republik China), 08.01.2007 – Forscher aus Taiwan haben möglicherweise einen Weg gefunden, Insulin in Zukunft in Tablettenform verabreichen zu können. Dies ist bisher nicht möglich, da Insulin ein Eiweiß ist, das zum einen von der Magensäure zerstört wird, und – selbst wenn dieses Problem gelöst werden könnte – zum anderen an den Zellen der Darmwand auf eine unüberwindliche Barriere trifft.
Die taiwanesischen Wissenschaftler machten sich nun Methoden der Nanotechnologie zunutze, mit deren Hilfe diese Probleme möglicherweise gelöst werden können. Sie vermischten einen Chitosan genannten Bestandteil von Garnelenschalen in wässriger Lösung mit einem weiteren biologisch aktiven Stoff und stellten daraus durch Zentrifugieren Nanopartikel her, die sich anschließend mit Insulin vollsaugten.
Wie in Versuchen an diabeteskranken Mäusen bereits gezeigt werden konnte, überstehen diese Partikel nicht nur das Salzsäurebad im Magen, sondern schleusen das Insulin auch durch die Darmwand in den Körper. Die Blutzuckerwerte der Tiere konnten durch orale Gabe dieser als „Medikamentenfähre“ bezeichneten Substanz reguliert werden.
Für viele Diabetiker ginge ein Traum in Erfüllung, wenn sie in Zukunft ihr Insulin als Tablette schlucken könnten und die schmerzhafte Prozedur mit der Spritze überflüssig würde. Außerdem eignet sich die gleiche Methode außer für Insulin auch für andere eiweißhaltige Medikamente.
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Quellen
- Wissenschaft.de: „Wie Insulintabletten aussehen könnten“ (08.01.2007)
- pubs.acs.org: „Preparation and Characterization of Nanoparticles Shelled with Chitosan for Oral Insulin Delivery“ ( , PDF) (09.08.2006)