Indien und Pakistan führen Gespräche über Wasser

Veröffentlicht: 27.08.2014, 03:14 (CEST)
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Lahore (Pakistan), 27.08.2014 – Das Treffen der Außenminister beider Länder ist gescheitert, doch indische und pakistanische Vertreter der Indus Water Commission sind für ein dreitägiges Treffen in Lahore zusammengekommen. Mit dem Indus-Wasservertrag wurden 1960 die Rechte der beiden Ländern am Wasser des Indus bzw. seiner Quellflüsse geregelt. Ein Teil der Quellen des Indus liegt in Indien, aber der Fluss ist ein wichtiger Wasserlieferant für die pakistanischen Provinzen Sindh und Punjab, weshalb Pakistan immer wieder über eine überproportionale Nutzung des Wassers durch Indien Klage führt, zu deren Klärung das jährlich stattfindende Treffen dienen soll.

Ein besonderes Problem stellte diesmal das Kishanganga-Wasserkraftwerk dar, das von Indien gebaut und mit Wasser des Flusses Neelum (auch Kishangenga genannt) gespeist werden soll. Pakistan seinerseits plant das Neelum-Jheelum-Wasserkraftwerk, das ebenfalls Wasser des Neelum benutzen soll. Der Neelum folgt über weite Strecken der Line of Control, der de-facto Grenze zwischen Indien und Pakistan im indischen Gebiet von Jammu und Kashmir, und ist einer der Hauptstreitpunkte des Kashmirkonflikts zwischen beiden Staaten. K. Vohra. Mirza, der Leiter der indischen Delegation, betonte bei seiner Ankunft in Pakistan aber, dass alle Probleme in Bezug auf das Wasser mit friedlichen Mitteln gelöst werden sollten.

Das Kishengenga-Wasserkraftwerk ist mit einer geplanten Leistung von 330 MW klein im Vergleich zu den anderen vier Wasserkraftwerken (dem 650-MW-Ratli-Kraftwerk, dem 1000-MW-Pikkal-Kraftwerk, dem 1190-MW-Karthai-Kraftwerk und dem 600-MW-Kero-Kraftwerk), die Wasser des Flusses Chenab nutzen sollen und ebenfalls Thema der Gespräche sein sollen.

Alle Kraftwerke befinden sich im Gebiet von Kashmir und stellen einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region dar, die zurzeit auf den Import von Strom aus anderen Teilen Indiens angewiesen und deren Bedarf trotzdem nicht gedeckt ist, was zu stunden- und zeitweise tagelangen Stromabschaltungen führt.


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