In Deutschland wächst die Kinderarmut

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Berlin (Deutschland), 26.08.2005 – Jedes siebte Kind in Deutschland lebt in Armut. Dies geht aus einer Studie hervor, die heute vom Paritätischen Wohlfahrtsverband (DPWV) vorgelegt wurde. Danach leben über 1,5 Millionen Kinder auf Sozialhilfeniveau.

Dabei gebe es erhebliche Unterschiede zwischen den östlichen und westlichen Teilen Deutschlands. Während im Westen 14,2 Prozent der Kinder in Armut leben, sind es in den östlichen Bundesländern im Durchschnitt 23,7 Prozent. In einer Reihe von deutschen Städten werden bereits dreißig Prozent überschritten: Schwerin (34,3), Görlitz (35), Halle (34,6), Bremerhaven (38,4). In der Hauptstadt Berlin leben 29,9 Prozent in Armut.

„Es ist verheerend für ein Gemeinwesen, wenn ein Drittel der Kinder vom normalen gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen sind“, so Dr. Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des DPWV.

Der Paritätische Wohlfahrtsverband macht für diese Entwicklung wesentlich die Hartz-IV-Gesetze verantwortlich. Der DPWV fordert daher, bestimmte Leistungen wie die Ausgaben für die Einschulung müssten unabhängig von der Berechnungsgrundlage für den Bezug von Arbeitslosengeld II und Sozialgeld gewährt werden. „Schulranzen, Schultüte, Turnbeutel, Turnkleidung, Federmappe und Schreibhefte addieren sich schnell zu 180 Euro. Wie soll dies bei einem Kinder-Regelsatz von 207 Euro im Monat bestritten werden?“, fragte Ulrich Schneider. Der DPWV fordert außerdem eine Erhöhung von Sozialhilfe, Arbeitslosengeld II und Sozialgeld um mindestens 19 Prozent, damit wenigstens eine Grundbedarfsdeckung gewährleistet sei. Nach Auffassung des DPWV könne das Bildungssystem zurzeit eine Chancengleichheit für „Kinder aus bildungsfernen Familien“ nicht herstellen.

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Quellen