Im Sudan inhaftierter slowenischer Friedensaktivist wieder frei

Artikelstatus: Fertig 18:11, 9. Sep. 2006 (CEST)
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Ljubljana (Slowenien), 09.09.2006 – Am 5. September konnte der im Sudan inhaftierte und dort wegen „illegaler Einreise, Spionage und Verbreitung falscher Nachrichten“ verurteilte Slowene Tomo Križnar nach Slowenien zurückkehren.

Tomo Križnar war im Februar 2006 mit Hilfe von Rebellen aus dem benachbarten Tschad in die sudanesische Krisenregion Darfur eingereist, um als Sondergesandter der slowenischen Regierung die dortigen Zustände zu untersuchen. Am 20. Juli wurde er verhaftet und anschließend aufgrund der oben genannten Tatbestände von einem Gericht in Al-Fashir im Bundesstaat Schamal Darfur (Nord-Darfur) zu zwei Jahren Haft und einem Bußgeld von 500.000 Dinar (2.400 US-Dollar) verurteilt. Seine Fotoausrüstung sowie Film- und Fotomaterial wurden beschlagnahmt.

Die Regierung Sloweniens forderte die Freilassung Tomo Križnars. Der slowenische Präsident Janez Drnovšek schrieb einen entsprechenden Brief an seinen sudanesischen Amtskollegen Omar al-Bashir und schickte einen weiteren Sondergesandten in den Sudan.

Am 2. September stimmte al-Bashir schließlich einer Begnadigung und Freilassung zu, und am 5. September konnte Križnar nach Ljubljana, Slowenien, zurückfliegen. Sein Film- und Fotomaterial – welches nach seinen Angaben unter anderem Massengräber dokumentiert – musste er indes im Sudan zurücklassen.

Wegen der selben Vorwürfe wie Tomo Križnar bleibt weiterhin der National Geographic- und Chicago Tribune-Journalist Paul Salopek in Darfur inhaftiert.

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Quellen