ICE verliert Tür bei voller Fahrt - Bahn überprüft sukzessive alle ICE-Züge

Veröffentlicht: 07:22, 20. Apr. 2010 (CEST)
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Montabaur (Deutschland), 20.04.2010 – Ein Intercity-Express der Linie 4 von Amsterdam nach Basel hat auf der Schnellfahrstrecke zwischen Limburg und Montabaur während der Fahrt am 17. April gegen 11.50 Uhr eine Tür verloren. Die Tür des ICE 105 prallte gegen den Bistrowagen eines entgegenkommenden ICE, der sich auf der Fahrt von München nach Dortmund befand, und zertrümmerte dort zwei Scheiben und eine Tür. Sechs Reisende dieses Zuges wurden durch Glassplitter der Scheiben verletzt oder erlitten einen Schock.

Die Fahrgäste des unfallverursachenden Zuges konnten in Limburg-Süd auf andere Züge umsteigen. Der durch den Aufprall der Tür beschädigte Teil des anderen Zuges wurde nach Montabaur überführt und dort untersucht. Die Fahrgäste im beschädigten Teil des Zuges konnten nach Umsteigen in den unbeschädigten Teil ebenfalls ihre Fahrt fortsetzen.

Warum sich die Tür löste, ist noch völlig unklar. Sie wurde nach sofort eingeleiteter Vollsperrung der Strecke und stundenlanger Suche im Dickhecktunnel bei Montabaur gefunden. Zudem musste eine heruntergerissene Oberleitung repariert werden. Die Streckensperrung wurde erst am späten Abend wieder aufgehoben. Zahlreiche Züge fielen aus oder hatten Verspätung, weil sie bei Fahrzeitverlängerung von ungefähr einer Stunde über die alte Rheinstrecke umgeleitet wurden. Das Eisenbahnbundesamt hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Als erste Reaktionen hat die Deutsche Bahn drei Tage nach dem Unfall bekanntgegeben, alle ICE-Züge hinsichtlich der Sicherheit ihrer Türen überprüfen zu lassen. Außerdem gilt für Eisenbahntunnel auf Schnellfahrstrecken vorläufig eine Geschwindigkeitsbegrenzung.

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Quellen