Hubertus Knabe besorgt über das schlechte Wissen über die DDR-Diktatur

Veröffentlicht: 14:19, 30. Jul. 2008 (CEST)
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Berlin (Deutschland), 30.07.2008 – Besorgt über die Ergebnisse der Studie des Forschungsverbundes SED-Staat der Freien Universität Berlin zeigte sich der Historiker Hubertus Knabe, der zugleich Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen ist. Laut der Studie haben viele Schüler nur sehr mangelhafte Kenntnisse über das diktatorische System der DDR. Knabe vertritt die Auffassung, dass dies unter anderem an den Lehrplänen liege, in denen der Diktatur der SED nur sehr wenig Platz eingeräumt werde, und an den Lehrern, die das System beschönigen.

Ebenso kritisiert Knabe die Aufrechnung der DDR mit dem Dritten Reich, da dies seiner Meinung nach eine Relativierung der Menschenrechtsverletzungen der SED bedeute. „In Deutschland reagiert man zu Recht hochsensibel auf alle Themen, die mit dem Nationalsozialismus zu tun haben. Der totalitäre SED-Staat wird dagegen zunehmend vernachlässigt und verharmlost. Die Alliierten haben nach 1945 dafür gesorgt, dass die nationalsozialistischen Organisationen alle verboten wurden. Die SED hat sich dagegen bloß umbenannt. Als Linkspartei bestellt sie heute politisch das Umfeld in Richtung Verklärung und Verharmlosung“, so Knabe wörtlich.

Dementsprechend betrachtet er auch das Aufkommen der Linkspartei mit großer Sorge: „Wenn heute bei uns weitgehend unwidersprochen eine Partei immer größer wird, die mit alten Konzepten wirbt und die SED-Diktatur verklärt, untergräbt das das demokratische Fundament unseres Staates.“ Bereits im März 2008 hatte Knabe der Neuen Rhein Zeitung ein Interview gegeben, in der er der Linkspartei mangelnde Distanz zu ihrer SED-Vergangenheit vorwarf. So hätte die Partei 1990 ein Vermögen von 13 Millionen Mark besessen, von denen 4,5 bis heute verschwunden seien. Ebenso hätten Leute aus der Kommunistischen Plattform um deren Wortführerin Sahra Wagenknecht, die besonders wenig Hemmungen habe, die DDR zu verherrlichen, einen festen Platz innerhalb der Gesamtpartei, weshalb sie zu Recht vom Verfassungsschutz beobachtet werde.

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