Hongkong: Keine Gespräche - mehr Konfrontation
Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Hongkong (China), 10.10.2014 – Eigentlich wollten sich die Regierung Hongkongs und Vertreter der Protestbewegung für mehr Demokratie am Freitag zu Gesprächen zur Lösung der Situation treffen, aber Carrie Lam, Chief Secretary der Regierung, sagte die Verhandlungen am Donnerstag ab. Als Begründung gab sie an, dass Studentenführer den Gesprächen die Grundlage entzogen hätten. Hintergrund dafür sind anscheinend Bemerkungen von Alex Chow, dem Generalsekretär der Studenten-Vereinigung, und anderen Protestführern, dass sie die Blockaden, die zwischenzeitlich verkleinert worden waren, wieder ausdehnen und auch neue bisher nicht besetzte Orte einbeziehen würden, um den Druck auf die Regierung aufrecht zu erhalten. Chow verlangte Erklärungen und konkrete Vorschläge von der Regierung, um die Proteste zu beenden. Er erklärte, man sei bereit, den Preis für die Erlangung der Demokratie zu zahlen, der gefordert werde, wobei er angab, dass er auch Gewalt erwarte.
Nachdem die Aufforderungen zur erneuten Ausweitung der Proteste zunächst vage gewesen waren, rief Chow nach der Absage der Gespräche, die er einen „internationalen Witz“ nannte, dazu auf, mit 200.000 Menschen gegen die Regierung zu demonstrieren; dann könne diese angesichts der Zahlen an Demonstranten nicht mehr sagen, dass die Forderungen überzogen seien.
Themenverwandte Artikel
BearbeitenHong Kong Proteste zwischen Ermüdung und Erfolg (07.10.2014)
Quellen
Bearbeiten- ABC News: „Hong Kong protests: Government calls off talks with pro-democracy student leaders“ (09.10.2014)
- BBC News: „Hong Kong government calls off student talks“ (09.10.2014)
- International Business Times: „Hong Kong Student Leaders Call for 200,000-Strong Rally after Government's Talks Cancellation“ (09.10.2014)
- Tagesschau.de: „Hongkongs Regierung sagt Dialog ab“ (09.10.2014)