Heuschreckenplage in Südfrankreich

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Saint Affrique (Frankreich), 20.07.2005 – Die anhaltenden außergewöhnlich hohen Temperaturen im Juni und Juli 2005 haben in der Gegend um St. Affrique im Süden des französischen Departement Aveyron eine Heuschreckenplage bisher unbekannten Ausmaßes ausgelöst. Bei den Plagegeistern handelt es sich um Unmengen von zwei bis dreieinhalb Zentimeter langen Rotflügligen Schnarrschrecken der Art Psophus stridulus.

Die zu den Kurzfühlerschrecken gehörenden dunklen Insekten fressen Felder und Wiesen verzweifelter Landwirte kahl und haben innerhalb von rund sechs Wochen die Landschaft in eine trostlose Steppe verwandelt. Beim Gang über ein befallenes Feld schreckt man bei jedem Schritt einen Schnarrschreckenschwarm auf. Wenn die Heuschrecken auffliegen, ist ein lautes Schnarrgeräusch zu hören und erblickt man leuchtend rote Hinterflügel.

Manche Experten vermuten, die Heuschreckenplage werde durch einen drastischen Klimawandel ausgelöst. Die damit verbundene Aufheizung mache Südeuropa immer „afrikanischer“. Ein deutscher Wissenschaftsautor wies kürzlich im Internet mehrfach darauf hin, dass es im Laufe der Erdgeschichte ständig einen Wechsel von Warmzeiten und Kaltzeiten gegeben habe, der keineswegs abgeschlossen sei. Zeitweise habe das Gebiet von Europa nahe dem Äquator gelegen.

So viele Heuschrecken wie im Sommer 2005 sind im Departement Aveyron noch nie beobachtet worden. Das letzte Heuschreckenjahr war vor 15 Jahren. Aus dieser Zeit wissen die betroffenen Landwirte, dass die Heuschrecken merklich reduziert werden, sobald es kühler wird.

Der Einsatz von Gift gegen die Heuschrecken ist sehr riskant. Denn dabei darf nur ein Mittel verwendet werden, das für die Heuschrecken tödlich ist, nicht aber für Bienen und andere Insekten. Auch das Vieh der Bauern darf nicht durch verseuchtes Futter gefährdet werden.

Die Hitze der letzten Wochen hat auch in Italien negative Folgen. Über 100 Touristen sind nach dem Baden im Meer durch giftige Algen schwer erkrankt.

Quellen