Herbe Niederlage für die CDU in Hamburg

Veröffentlicht: 09:37, 16. Feb. 2015 (CET)
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Hamburg (Deutschland), 16.02.2015 – Die CDU erlitt bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg eine herbe Niederlage. Bereits 2011 hatte sie das bis dahin schwächste Ergebnis in Hamburg eingefahren, doch verlor sie nach den aktuellen Hochrechnungen nochmals mehr als ein Viertel ihrer Wähler und bekam nur 16 Prozent. Das ist ihr schlechtestes Landtagswahlergebnis in Deutschland seit 1959.

Der emeritierte Professor Jörn Kruse (67) ist Spitzenkandidat der AfD in Hamburg

Auch die noch alleinregierende SPD erlitt leichte Verluste und verfügt somit nicht mehr über die absolute Mehrheit. Von den 121 Sitzen in der Bürgerschaft entfallen nach den bisherigen Berechnungen 58 auf die SPD (minus 4), 20 auf die CDU (minus 8), auf die Grünen 15, auf die Linke 11 (plus 3) und auf die FDP 9 Sitze. Die SPD könnte sich also ihren Koalitionspartner aussuchen. Eine schwarz-grüne Regierung, die es in den Jahren 2008 bis 2010 gegeben hatte, wäre diesmal nicht mehrheitsfähig.

Erstmals zieht die rechtspopulistische AfD mit rund 6 Prozent in das Landesparlament. Ihren Erfolg in Hamburg hat sie unter anderem dem namhaften Spitzenkandidaten Jörn Kruse zu verdanken, der bis Dezember 2013 Professor für Wirtschaftspolitik an der Helmut-Schmidt-Universität war. Diese Universität wurde im Jahre 1972 unter dem Namen „Hochschule der Bundeswehr Hamburg“ gegründet. Auch viele Protestwähler, die mit der Politik der anderen Parteien unzufrieden sind, gaben der AfD ihre Stimmen, wie die Wahlanalyse von infratest zeigt.

Unter den sonstigen Parteien erhielten nur die PIRATEN mit 1,5 Prozent, die PARTEI mit 0,9 und die Neuen Liberalen mit 0,5 Prozent nennenswerte Ergebnisse. Von den rund 1,3 Wahlberechtigten haben sich rund 55 Prozent beteiligt, das sind etwas weniger als 2011. Um 20:30 Uhr waren 77 Prozent der abgegebenen Stimmzettel ausgezählt worden, um 22 Uhr waren es fast 100 Prozent.



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Quellen