Heinrich Boere legte ein Geständnis ab
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Aachen (Deutschland), 16.12.2009 – In der Gerichtsverhandlung gegen den ehemaligen SS-Angehörigen Heinrich Boere wegen dreifachen Mordes hat der Angeklagte ein Geständnis abgelegt.
Am Dienstag, den 8. Dezember, ließ Boere eine Erklärung verlesen, aus der hervorgeht, dass er die drei Opfer getötet habe. Jedoch habe er zur Tatzeit im Jahr 1943 die von ihm als „Repressalmaßnahmen“ empfundenen Tötungen für richtig und notwendig gehalten. Vor 65 Jahren habe er dabei eine andere Sicht der Dinge als jetzt gehabt. Nach den Angaben Boeres war das Feldmeijer-Kommando geheim und habe heimtückisch, schnell und unauffällig gehandelt. Dabei räumte er auch ein, den Befehl zur Tötung zweier weiterer Personen erhalten zu haben, die jedoch nicht an ihrem Wohnort angetroffen worden seien. Boere ließ mitteilen, dass er die Handlungen als militärische Befehle angesehen habe, bei deren Nichtbefolgung er nicht nur seinen Soldateneid gebrochen hätte, sondern auch selbst hätte erschossen werden können.
Das Gericht hatte zuvor den Antrag auf Verfahrenseinstellung abgewiesen. Der von der antragstellenden Verteidigung angeführte Vertrag von Lissabon reiche hier laut Gericht nicht für eine Einstellung aus, da die Regelung der unerlaubten Mehrfachanklage nicht gültig sei, wenn ein Beschuldigter aus dem Staat fliehe, der ihn verurteilt habe, um seine Inhaftierung zu vermeiden. 1949 war Boere in Abwesenheit von einem niederländischen Gericht zum Tode verurteilt worden. Das Urteil war jedoch später von einem deutschen Gericht für ungültig erklärt worden.
Die Urteilsverkündung wird nun für den 19. Februar 2010 erwartet.
Quellen
- focus.de: „Prozesse: Früherer SS-Mann Boere gesteht drei Morde“ (08.12.2009)
- rnw.nl: „Dutch SS confesses“ (09.12.2009)