Hühner produzieren Interferon und Krebsantigen
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Edinburgh (Vereinigtes Königreich), 16.01.2007 – Die Hühner am Roslin-Institut in der Nähe von Edinburgh legen Eier, die ein Antigen gegen Krebs und ein Interferon zur Virenbekämpfung enthalten.
In einem Hühnerei besteht mehr als die Hälfte des Eiweißes aus Ovalbumin. Nach mehr als 15 Jahren Forschungsarbeit ist es den Wissenschaftlern um Helen Sang jetzt gelungen, in das Gen, das den Bauplan für dieses Protein enthält, den Bauplan für den Krebsantikörper miR24 und für ein Interferon einzufügen.
Bis Medikamente aus den Inhaltsstoffen der Eier für erste Studien zur Verfügung stehen, werden nach Ansicht der Wissenschaftler aber noch weitere fünf Jahre vergehen.
Zur Herstellung von Proteinen für Medikamente werden bisher Bakterienkulturen genutzt. Abgesehen davon, dass diese Technik aufwendig und teuer ist, kann sie für komplexere Proteine nicht eingesetzt werden. Diese können nur in tierischen Zellen gebildet werden. Es existieren bereits genveränderte Ziegen und Kühe, deren Milch die benötigten Proteine enthält. Die Hühnermethode soll aber billiger und schneller sein.
Die Ergebnisse ihrer Arbeit haben die Wissenschaftler in der US-amerikanischen Fachzeitschrift PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences) veröffentlicht.
Am Roslin-Institut wurde vor über zehn Jahren das Schaf „Dolly“, das erste geklonte Säugetier der Welt, erschaffen.
Quellen
- Reuters Deutschland Online: „Genetisch veränderte Hühner legen Eier mit Anti-Krebs-Mittel“ (15.01.2007, 07:30 Uhr)
- Netzeitung.de: „Hühner produzieren Medikamente“ (15.01.2007, 11:11 Uhr)