Größtes Flusskraftwerk in Norddeutschland eingeweiht

Veröffentlicht: 20:44, 30. Nov. 2011 (CET)
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Bremen (Deutschland), 30.11.2011 – Heute fand der Probelauf des neuen Wasserkraftwerkes mit 10 MW in Bremen im Rahmen einer Einweihung statt. Vor über zehn Jahren hatte die Bremer Umweltbehörde rund 20 Firmen bundesweit angeschrieben und um Vorschläge für den Neubau eines Weserkraftwerkes gebeten. Im weiteren Verlauf schlossen sich einige Firmen zu Konsortien zusammen. So befasste sich auch der Nachwuchs-Ingenieur eines westfälischen Wasserturbinenherstellers mit den Wasserstandsverhältnissen in Bremen, fand mit seinen technischen Vorschlägen aber in dem alteingesessenen Unternehmen wenig Interesse. Ein Ruf der norddeutschen Windenergiefirma Enercon brachte ihn nach Aurich, wo schließlich die Idee einer Turbine, die speziell auf die Strömungsverhältnisse in der Weser angepasst ist, in jahrelanger Arbeit umgesetzt werden konnte. Im Unterschied zu den meisten anderen Wasserkraftwerken besteht in Bremen ein Tidenhub durch Ebbe und Flut, die sich in der Weser von der Mündung an der Nordsee flussaufwärts bis hinein in die Stadt auswirken, die Fallhöhe und damit auch die Durchströmgeschwindigkeit in den Turbinen beeinflussen. Der Prototyp einer hierfür speziell entwickelten Turbine ist zunächst im Jahre 2009 bei Raguhn (Sachsen-Anhalt) getestet worden. Enercon gründete gemeinsam mit dem Rechtsnachfolger der Stadtwerke Bremen eine Bau- und Betreibergesellschaft für das Wasserkraftwerk und lieferte die beiden Turbinen mit je 5 MW Leistung sowie weitere Bauteile.

Der ursprüngliche Plan, ein Wasserkraftwerk in Bremen mit Bürgerbeteiligung zu bauen, wurde zunächst zurückgestellt, obwohl sich über 1.000 Kapitalanleger gemeldet hatten. Hierfür sollte eine Genossenschaft gegründet werden. Angesichts der inzwischen aufgelaufenen Baukosten von rund 56 Millionen Euro ist das Bremer Wasserkraftwerk allerdings mehr ein Prestigeobjekt und ein Weg, die Abhängigkeit von anderen, insbesondere den knapper werdenden fossilen Energieträgern zu verringern. Ab 2012 werden voraussichtlich 42 Millionen Kilowattstunden elektrischer Strom im Jahr erzeugt.



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