Größter Diamant des Universums entdeckt

Veröffentlicht: 06:45, 26. Aug. 2011 (CEST)
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Melbourne (Australien), 25.08.2011 – Man könnte es ein seltsames Paar nennen: Bereits im Jahr 2009 entdeckten australische Wissenschaftler im Sternbild der Schlange, etwa 848 Lichtjahre von der Erde entfernt, mittels des 64 Meter durchmessenden CSIRO Parkes Radioteleskops im australischen New South Wales das Objekt mit der Bezeichnung PSR J1719-1438. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Pulsar mit einer Spinningfrequenz von 173 Umdrehungen pro Sekunde, möglicherweise ist es aber auch ein sich ungewöhnlich schnell drehender Neutronenstern. Das wirklich Ungewöhnliche ist aber die Entdeckung des Lowell Radioteleskops in Cheshire, Vereinigtes Königreich, welches bei einer Nachuntersuchung anhand von Frequenzvariationen feststellte, dass sich ein planetengroßes Objekt von der Masse des Jupiters in einem 600.000 Kilometer hohen Orbit, etwa 1,5 mal die mittlere Entfernung zwischen Erde und Mond, mit einer Umlaufzeit von 2 Stunden und 10 Minuten, befindet.

Schematisches Pulsar-Modell

Matthew Bailes, Projektleiter der Swinburne University of Technology in Melbourne, Australien begann sofort mit einer genauen Sichtung und Untersuchung der Beobachtungen und veröffentlichte heute seine Ergebnisse. Das System ist noch außergewöhnlicher als die ersten Daten vermuten ließen. Der Pulsar wird von einem Objekt umkreist, welches mit 55.000 km Durchmesser etwa 40 Prozent so groß wie Jupiter ist, aber dieselbe Masse aufweist, bei einem Zehntel bis Zwanzigstel des Jupitervolumens. Auch befindet es sich in einem derart dichten Orbit, in dem die durch den Pulsar auftretende Gravitationskräfte eigentlich alles vernichten müssten.

Deshalb gibt es nur eine Erklärung: Das Objekt ist der 0,1 prozentige Rest eines weißen Zwergsterns, der bei der Entstehung des Pulsars fast vollständig 'zerblasen' wurde, und besteht aus Kohlenstoff und Sauerstoff in kristalliner Form, ist also in weiten Teilen wie ein Diamant aufgebaut. Außerdem bedeuten diese Ergebnisse, dass eins der wenigen Pulsar- oder Neutronensternsysteme gefunden wurde, welches einen Doppelstern enthält.

Wenig beeindruckt aber dafür pragmatisch zeigte sich Moshe Mosbacher, der Präsident des Diamond Dealers Club in New York, über die Entdeckung dieses 1031 Carat schweren Steins. In einem Interview sagte er, dass er sich wirklich keinen realistischen Gegenwert für eine Diamanten dieser Größe vorstellen könne, und selbst wenn man den im All Gefundenen zur Erde transportieren könne, wäre dies gleichgültig. Der Stein müsste sowieso zerschliffen werden und dann sei es egal, ob der Diamant im Ehering aus der Erde oder dem Weltraum käme.


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