Gipfeltreffen der Bewegung der blockfreien Staaten in Havanna eröffnet

Artikelstatus: Fertig 22:42, 11. Sep. 2006 (CEST)
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Havanna (Kuba), 11.09.2006 – Der kubanische Außenminister Felipe Pérez Roque hat heute in Havanna das 14. Gipfeltreffen der Bewegung der blockfreien Staaten eröffnet. In den nächsten fünf Tagen werden etwa 3.000 Delegierte aus 116 Staaten an dem Gipfeltreffen teilnehmen, unter ihnen 50 Staats- und Regierungschefs, sowie UN-Generalsekretär Kofi Annan. Zu den bekannten und einflussreichen Politikern, die am Gipfeltreffen teilnehmen werden, zählen unter anderem der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad, der pakistanische Präsident Pervez Musharraf und die Präsidenten von Syrien und Südafrika, Bashar Assad und Thabo Mbeki. Auch Thaksin Shinawatra und Manmohan Singh, die Ministerpräsidenten von Thailand und Indien, haben ihre Teilnahme an den Abschlussberatungen am 15. und 16. September zugesagt.

Mitgliedsländer der Bewegung blockfreier Staaten

Die Bewegung der blockfreien Staaten wurde 1961 zur Zeit des Kalten Krieges gegründet. Die Mitglieder der Organisation wollten sich keinem der beiden Militärblöcke zuordnen, sich also weder an die Vereinigten Staaten binden noch an die Sowjetunion. Zu den Begründern der Organisation zählen Josip Broz Tito, Jawaharlal Nehru, Gamal Abdel Nasser und Sukarno, der erste indonesische Präsident. Auch nach 45 Jahren und dem Ende des Kalten Krieges ist die Organisation, die Kritiker als Überbleibsel des Kalten Krieges ohne diplomatische Bedeutung bezeichnen, laut Felipe Pérez Roque noch von Bedeutung. Der kubanische Außenministers sagte zur Eröffnung des Gipfels, dass die Bewegung in einer „ungerechten Welt“ mehr denn je benötigt werde. Dies versucht Felipe Pérez Roque damit zu begründen, dass kleinere Entwicklungsländer sich zusammenschließen müssten, um der Bedrohung durch andere Staaten zu entgehen. In diesem Jahr hat Kuba den Vorsitz der Organisation inne, den der Karibikstaat von Pakistan übernommen hat. Themen des Treffens, das voraussichtlich mit einer Abschlusserklärung enden wird, sind der Irakkrieg, der Libanonkrieg, der Nahostkonflikt und die Reform der Vereinten Nationen. Auf Initiative Kubas soll auch über die von den USA verhängte Wirtschaftsblockade diskutiert werden. Unklar ist, ob Fidel Castro trotz seiner Krankheit an dem Treffen teilnehmen wird. Der offizielle Terminplan sieht vor, dass Fidel Castro am Freitag Gastgeber eines Abendessens sein soll, das im Rahmen des Gipfels stattfinden wird. In Miami lebende Exilkubaner hatten an Entwicklungsländer, die mit den USA verbündet sind, appelliert, nicht am Treffen in Havanna teilzunehmen.

Am ersten Tag des Gipfeltreffens, das die Nachrichtenagentur Reuters als „Anti-US-Gipfel“ bezeichnet, wurde der fünfte Jahrestag der Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA nicht thematisiert. Ileana Ros-Lehtinen, eine kubanischstämmige, republikanische Kongressabgeordnete, warf der kubanischen Regierung vor, den Termin bewusst gewählt zu haben, um ihre Feindseligkeit gegenüber den USA zu zeigen.

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Quellen