Georgiens Ministerpräsident ist tot
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Tiflis (Georgien), 03.02.2005 – Georgiens Ministerpräsident Surab Schwania ist tot. Er wurde in den frühen Morgenstunden in der Wohnung eines Freundes in Tiflis tot aufgefunden. Innenminister Wano Merabischwili erklärte, es handele sich um einen Unglücksfall. Schwania sei an einer Gasvergiftung gestorben, die durch ein Leck in der Gasheizung verursacht worden sei.
Die Leibwächter des Premierministers schlugen um 04:30 Uhr Ortszeit ein Fenster zur Wohnung ein, nachdem sich Schwania über einen längeren Zeitraum nicht am Mobiltelefon gemeldet hatte und die Tür nicht öffnete. Sie fanden dort auch die Leiche des Freundes, des Vize-Gouverneurs der Region Kwemo-Kartli, Raul Usupow. Schwania saß tot in einem Sessel im Wohnzimmer, der Freund lag tot in der Küche.
Georgiens Präsident, Micheil Saakaschwili, nannte den Tod Schwanias einen „schweren Schlag“ für das Land. Schwania sei nicht nur sein engster Freund gewesen, sondern auch sein verlässlichster Berater. Die Regierung wurde zu einer Sondersitzung einberufen.
Schwania hinterlässt eine Frau und zwei Kinder. Er war seit Februar 2004 Premierminister Georgiens. Gemeinsam mit Präsident Micheil Saakaschwili und Parlamentspräsidentin Nino Burdschanadse war er einer der führenden Köpfe der samtenen Revolution in Georgien, die im November 2003 Staatspräsident Eduard Schewardnadse ablöste. Schwania war Biologe. Bis 1992 arbeitete er als Laborassistent an der Staatlichen Universität Tiflis. Im gleichen Jahr wurde er Parlamentsabgeordneter und Vorsitzender der Grünen-Fraktion. Von 1993 bis 2001 unterstützte er Präsident Schewardnadse. Vor drei Jahren wandelte sich Schwania zum Gegner Schewardnadses und gründete die Oppositionspartei „Vereinigte Demokraten“. Nach der Ablösung Schewardnadses 2003 arbeitete er als amtierender Premier in der Regierung Nino Burdschadses.