Gegenseitige Vorwürfe nach Giftgasangriff in Syrien

Veröffentlicht: 16:56, 13. Apr. 2017 (CEST)
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Chan Schaichun (Syrien), 13.04.2017 – Bei einem Luftangriff in Chan Saichun in der nordwestlichen Provinz Idlib wurden 72 Menschen, darunter 20 Kinder, getötet. Gegen 6:30 Uhr Ortszeit seien aus der Luft Bomben mit Giftgas über der knapp 35.000 Einwohner zählende Stadt abgeworfen worden. Es handelte sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) dabei um den Nervenkampfstoff Sarin, das schon in kleinen Mengen zum Tod führen kann. Man vermutet hinter dem Angriff syrische Luftstreitkräfte, so in Berichten der Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) und dem Syrischer Zivilschutz (Weißhelme).

Zerstörte Gebäude in Syrien (Archivbild)

In regierungsnahen syrischen Medien und dem russischen Verteidigungsministerium sprach man von einem Angriff auf ein syrisches Munitionslager durch Rebellengruppen. Igor Konaschenkow, russischer Generalmajor, behauptete, ein großes Munitionslager der Terroristen sei getroffen worden. „Auf dem Gelände dieses Lagers gab es Werkstätten, um Projektile herzustellen, die mit chemischen Giftstoffen gefüllt werden“, sagte Konaschenkow. Weiter wurde behauptet: „Von diesem großen Arsenal wurden Chemiewaffen von Milizionären in den Irak geliefert. Ihr Einsatz durch Terroristen wurde bei zahlreichen Gelegenheiten von internationalen Organisationen und offiziellen Stellen des Landes bestätigt.“ Um Chan Saichun kämpft die al-Nusra-Front, diese ist dem IS verfeindet.


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