Gaddafi ruft zum Dschihad gegen die Schweiz auf

Veröffentlicht: 20:54, 26. Feb. 2010 (CET)
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Bengasi (Libyen), 26.02.2010 – Der libysche Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi hat zum Dschihad gegen die Schweiz aufgerufen. „Der ungläubigen und abtrünnigen Schweiz, die die Häuser Allahs zerstört, muss mit allen Mitteln der Dschihad erklärt werden“, so al-Gaddafi wörtlich und: „Jeder Muslim in der Welt, der mit der Schweiz zusammenarbeitet, ist ein Abtrünniger und gegen Mohammed, Gott und den Koran“. Des weiteren behauptete er, dass ein Dschihad gegen die Alpenrepublik kein Terrorismus sei.

Muammar al-Gaddafi

Nach Einschätzung des Politikwissenschaftlers und Experten für den arabischen Raum, Hasni Abidi, sei al-Gaddafi aus religiöser Sicht nicht berechtigt zum Dschihad aufzurufen. Mit Reaktionen islamistischer Gruppen sei daher nicht zu rechnen.

Hintergrund war eine erfolgreiche Schweizer Volksinitiative vom 29. November, die den Bau von Minaretten verbietet und damit den zumindest vorläufigen Abschluss des Schweizer Minarettstreites bildet. 57,5 Prozent der Schweizer hatten bei der Volksabstimmung für das Verbot von Minaretten gestimmt. Das Verhältnis zwischen beiden Ländern war zudem in letzter Zeit durch mehrere Zwischenfälle belastet, die zuletzt darin gipfelten, dass Libyen EU-Bürgern die Einreise verweigert.

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Quellen