G20 – droht vollständiger Verkehrskollaps?
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Hamburg (Deutschland), 27.06.2017 – Während des G20-Gipfels in der Freien und Hansestadt Hamburg kommt es zu erheblichen Verspätungen.
Im Vorfeld des Gipfels wird vielfach angenommen, dass es durch polizeiliche Maßnahmen und Demonstrationen zu starken Störungen im Hamburger Straßennetz kommen wird. So plant die Polizei, eine größere Zahl an Staatsgästen ohne Halt vom Flughafen in die Innenstadt und zwischen den Veranstaltungsorten zu eskortieren. Um Stillstände der Kolonnen zu verhindern, will sie die Straßen entlang der Route die entsprechende Zeit für den Stadtverkehr sperren. Ihre Beamten übten solche Manöver in den Wochen vor dem Gipfel an mehreren Tagen außerhalb der Hauptverkehrszeiten und verursachten dadurch Staus. Im öffentlichen Busverkehr kam es so im Übungsgebiet zu Verspätungen von bis zu 30 Minuten. Für die Zeit des Gipfels wird der Busbetrieb wegen des erwarteten Verkehrsstillstands im Innenstadtbereich erheblich eingeschränkt. 22 Buslinien werden im Innenstadtbereich verkürzt oder „gebrochen“. Die zentrale Innenstadt wird durch Shuttlebusse bedient, die die regulären Linienwege der verkürzten und „gebrochenen“ Linien ersetzen und Umstiege zu den temporären Endhaltestellen bieten. Dadurch soll vermieden werden, dass sich Verspätungen, die möglicherweise durch die jeweiligen Linien im Innenstadtbereich aufgebaut werden, auf das Gesamtnetz übertragen. Der ADAC geht für die Gipfeltage in Hamburg von einem „völligen Verkehrskollaps“ aus. Die Pannenhilfe des Autoclubs sei daher in dieser Zeit nur eingeschränkt verfügbar. Der Hermes-Versandservice kündigte Einschränkungen beim Paketversand rund um die Gipfeltage an.
Wenige Meter vom Tagungsort entfernt führt mit der Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn eine der am stärksten belasteten Personenverkehrs-Strecken der Deutschen Bahn mit S-Bahn, Regional- und Fernverkehr entlang. Während der Zeit des Gipfels dürfen wegen polizeilicher Anordnungen weitgehend keine Personenzüge mit Fahrgästen über Regional- und Fernverkehrsgleise der Verbindungsbahn fahren. Alle ICE-, IC- und EC-Fernzüge der Deutschen Bahn beginnen und enden dadurch bedingt an den G20-Tagungstagen am Hamburger Hauptbahnhof. Gleiches gilt für die privaten Fernzüge des Hamburg-Köln-Express (HKX). Die beiden Hamburger Fernbahnhöfe Dammtor und Altona werden nicht angefahren. Regionalzüge aus dem Norden, der Mitte und dem Westen Schleswig-Holsteins können durch die polizeilichen Maßnahmen während des Gipfels nicht zum Hamburger Hauptbahnhof fahren. Die Züge müssen zum Bahnhof Hamburg-Altona umgeleitet werden und ihre Fahrgäste dort zur Weiterfahrt in die Innenstadt oder zu den Fernzügen am Hauptbahnhof in die S-Bahn umsteigen. Die Deutsche Bahn weist darauf hin, dass behördliche Maßnahmen „jederzeit“ zu kurzfristigen weiteren Einschränkungen im Bahnverkehr führen können. U- und S-Bahnen sollen während des Gipfels ohne Einschränkungen bedient werden. Der HVV rechnet lediglich mit kurzfristigen Sperrungen der Bahnsteige an den besonders nah am Veranstaltungsort gelegenen Haltestellen U-Messehallen und S-Sternschanze. Aufgrund möglicher Verspätungen im Flugverkehr sollen darüber hinaus einige zusätzliche Fahrten zum S-Airport erfolgen.
Eine Vielzahl Hamburger Unternehmen reagiert auf die erwarteten Behinderungen durch den Gipfel. So schließt die Handelskammer Hamburg am 7. und 8. Juli. Die 200 Beschäftigten müssen Urlaub nehmen oder Überstunden abbauen. Großunternehmen wie Gruner und Jahr und Lufthansa Technik geben einen Tag Sonderurlaub. Der DAX-Konzern Beiersdorf AG gestattet allen 2.500 Hamburger Mitarbeitern am 7. Juli Heimarbeit.
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Quellen
Bearbeiten- www.spiegel.de: „Verkehr während des Gipfels: Geh 20“ (27.06.2017)
- web.de: „G20-Gipfel in Hamburg: Eine Stadt wird zur Festung“ (27.06.2017)