Fußball-WM 2010 in Südafrika sorgt für Hoffnungen auf Wirtschaftsaufschwung

Artikelstatus: Fertig 12:51, 11. Mai 2006 (CEST)
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Pretoria (Südafrika), 11.05.2006 – Die Fußball-Weltmeisterschaft hat nicht nur in Deutschland Dinge in Bewegung gesetzt, auch der nächste Gastgeber des Turniers im Jahr 2010 setzt seine Hoffnungen auf das Großereignis im Land. So schätzt eine südafrikanische Unternehmensberatung, dass das Land am Kap der guten Hoffnung mit 160.000 neuen Jobs rechnen kann. Goolam Ballim, ein Volkswirt der Standard Bank, wird in einem Artikel von finanzen.net wie folgt ziitert: „Die WM ist ein wichtiger Impuls für die südafrikanische Wirtschaft.“

Am 17. März 2006 hat das Organisationskomitee die Austragungsorte bekannt gegeben. Die Spiele finden in zehn Stadien statt. Vier Neubauten stehen auf dem Investitionsplan: das Greenpoint-Stadion in Kapstadt, das Nelson-Mandela-Bay-Stadion in Port Elizabeth, das King's-Park-Stadion in Durban und das Mbombela-Stadion in Nelspruit. Weitere acht Stadien werden renoviert und erweitert. Mit den Neu- und Erweiterungsbauten verbunden sind größere Infrastrukturprojekte, beispielsweise eine Hochgeschwindigkeitsstrecke von Johannesburg nach Pretoria. Nach dem Willen der Regierung sollen weitere zwei Milliarden Euro in die allgemeine Infrastruktur fließen. Und auch die Tourismusinsdustrie ist voller Hoffnungen, gilt Südafrika doch schon heute aus attraktives Reiseziel.

Thomas Schreiber von der Dresdner Bank weist in einem Artikel für die Allgemeinen Zeitung auch auf die stabile politische Situation hin. In Südafrika sei erst vor kurzem die Regierung des Afrikanischen Nationalkongresses (ANC), der auch Nelson Mandela angehörte, bestätigt worden. Dies sei auch ein gutes Zeichen für potentielle Investoren und für den Finanzmarkt.

Natürlich gibt es – abgesehen von den schon bekannten sozialen Problemen wie Armut, AIDS und Kriminalität – auch noch Missstände im Land, die eine negative Auswirkung auf die Fußball-WM haben könnten. Gemäß der südafrikanische Firma Sentech sind noch große Investitionen in das Kommunikationsnetz nötig.

Stefan Schaaf, ARD-Korrespondent in Südafrika, schildert für tagesschau.de noch einen anderen Missstand im südafrikanischen Fußball: die Korruption. Demnach sind Schiedsrichterbestechungen und manipulierte Spiele an der Tagesordnung, und immer wieder kommt es zu Gewaltausbrüchen. Besonders dramatisch war ein Fall in einem Badeort, wo bei einem Amateurspiel der Schiedsrichter einen der Trainer der beteiligten Mannschaft erschoss. Inwieweit sich mit den Vorfällen auch die FIFA beschäftigt, lässt sich dem Bericht nicht entnehmen.

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Quellen