Fußball-WM: Frankreich unterliegt Mexiko, auch Nigeria patzt
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Bloemfontein / Johannesburg / Polokwane (Südafrika), [[Kategorie:{{{9}}}]]{{{9}}} – Durch einen Sieg gegen Nigeria hat sich die von Otto Rehhagel trainierte griechische Mannschaft die Chance auf das Achtelfinale gewahrt. Frankreich unterliegt überraschend gegen Mexiko und kann nur auf ein Wunder hoffen, um das Aus in der Gruppenphase zu vermeiden. Argentinien siegte souverän gegen Südkorea.
- Griechenland - Nigeria
- 2:1 (1:1)
Zwar waren die Afrikaner in der 16. Minute durch einen von Ikechukwu Uche getretenen Freistoß in Führung gegangen, doch kurz vor der Pause konnte Griechenland ausgleichen. Schließlich sahen die 31.593 im Free-State-Stadion von Bloemfontein in der 71. Minute den Siegtreffer für die Griechen. Schiedsrichter Oscar Julián Ruiz aus Kolumbien gab vier Gelbe Karten – drei für griechische Spieler, eine für einen Nigerianer – und eine Rote Karte für den Nigerianer Sani Kaita wegen Tätlichkeit.
Otto Rehhagels Mannschaftsaufstellung ließ ein defensives Spiel erwarten, während Lars Lagerbäck, der Trainer der nigerianischen Mannschaft ein offensiv platziertes Team ins Spiel schickte. Beide Mannschaften starteten nervös in das Spiel, es kam zu vielen Fehlpässen. In der 16 Minute kam es unerwartet zu dem Freistoßtor, als Torhüter Alexandros Tzorvas am Ball vorbeisegelte. Das Gegentor rüttelte die Griechen jedoch nicht wach, sie spielten weiter defensiv, als ob ihnen an einem Sieg nichts läge. Die Nigerianer hatten die Griechen in der Folgezeit unter Kontrolle, bis es nach einer harmlosen Rempelei zu einer Situation kommt, in der Schiedsrichter Ruiz rot ziehen musste. Kaita trat nach Vassilis Torosidis und flog dafür vom Platz und die Nigerianer mussten das Spiel zu zehnt fortsetzen. Otto Rehhagel brachte daraufhin mit Georgios Samaras einen weiteren Stürmer.
Rang | Land | Tore | Punkte |
---|---|---|---|
1 | Argentinien | 5:1 | 6 |
2 | Südkorea | 3:4 | 3 |
3 | Griechenland | 2:3 | 3 |
4 | Nigeria | 1:3 | 0 |
In der Schlussphase der ersten Halbzeit standen die Nigerianer dann unter Druck. In der 39. Minute konnte Nigerias Torhüter Vincent Enyeama gerade noch abwehren, in der 41. Minute rettete Lukman Haruna auf der Torlinie. Doch in der 44. Minute fiel der Ausgleich, als Haruna weniger glücklich dastand und Dimitrios Salpingidis′ Schuss von der Strafraumgrenze ins eigene Tor abfälschte. Der Ausgleich war das erste Tor, das Griechenland bei einer Fußball-Weltmeisterschaft erzielt hat.
Der Hoffenheimer Chinedu Obasi wurde in der Halbzeitpause für Peter Odemwingie eingewechselt, doch die nächste Viertelstunde war das Spiel wenig unterhaltsam. Beide Mannschaften hatten die Chance in Führung zu gehen. Zunächst scheiterte Gekas an Nigerias Schlussmann, den direkt darauffolgenden Konter wehrte Tzorvas mit Mühe gegen Yakubu Aiyegbeni ab, der Nachschuss von Obasi ging neben das leere Tor. In der 68. Minute parierte Enyeama einen Schuss von Samaras, doch in der 71. Minute fiel die Entscheidung für Griechenland, als der nigerianische Torhüter einen flach geschossenen Ball von Alexandros Tziolis nicht unter Kontrolle brachte und Torosidis den Ball ins Tor beförderte. Die Westafrikaner versuchten in der Schlussphase noch, das Steuer herumzureißen, doch ihr langes Unterzahlspiel war zu kräfteverzehrend, sodass Griechenland noch einige Chancen zu einer Erhöhung des Spielstandes erspielte, jedoch diese nicht erfolgreich abschließen konnte.
- Argentinien - Südkorea
- 4:1 (2:1)
In der Soccer City von Johannesburg fertigte Argentiniens Team, das vom früheren Weltmeister Diego Maradona gecoacht wird, die Südkoreaner überlegen mit 4:1 ab. Das von Schiedsrichter Frank De Bleeckeren geleitete Spiel sahen 82.174 Zuschauer. Der Schiedsrichter zückte fünfmal die Gelbe Karte, zweimal für einen südkoreanischen Spieler und dreimal für einen Spieler aus Argentinien.
In der Anfangsphase ließen die Argentinier den Ball von Station zu Station laufen – und die von Trainer Huh Jung-moo defensiv aufgestellten Südkoreaner hinterher. Diese kamen bei Kontern nicht schnell genug aus der eigenen Hälfte, um Argentinien in dieser Spielphase zu gefährden. Die Führung der ansehnlich spielenden Argentinier geschah jedoch nicht aus dem Spiel, sondern es ging ihr eine Standardsituation voraus. Einen von Lionel Messi getretenen Freistoß fälschte der Südkoreaner Park Chu-young ins eigene Tor ab. In der 23. Minute musste Argentiniens Abwehrspieler Walter Samuel wegen einer Verletzung gegen Nicolás Burdisso ausgewechselt werden. Ein Freistoß von Carlos Tévez ging in der 25. Minute knapp über das Tor. Das 2:0 durch Gonzalo Higuaín per Kopfball folgte nach einer Flanke von Clemente Rodríguez, die Burdisso per Kopfball verlängert hatte. Ángel Di María scheiterte kurz vor der Pause am südkoreanischen Torhüter Jung Sung-ryong, der beim 2:0 schlecht ausgesehen hatte. Der Anschlusstreffer für die Südkoreaner fiel kurz vor dem Halbzeitpfiff, bereits in der Nachspielzeit. Offenbar waren die Spieler bereits gedanklich in der Pause, als Abwehrspieler Martín Demichelis einen Ball unbedacht abspielte. Den konnte Lee Chung-yong abstauben und ungehindert zum 2:1 verwandeln.
Statt Ki Sung-yong lief nach der Halbzeitpause Kim Nam-il auf. Der Spielverlauf in der zweiten Hälfte ähnelte dem der ersten; die Argentinier stürmten gegen das südkoreanische Tor an, die Südkoreaner beschränkten sich auf das Abwehren. Higuaín konnte nach einem Abwehrfehler von Kim Dong-jin frei vor das Tor Jungs gelangen, doch dieser parierte seinen Schussversuch. In der 58. Minute erhielten die Argentinier eine Warnung, als Yeom Ki-hun schnell über die rechte Seite an das argentinische Tor gelangte, doch der Ball traf nur das Außennetz. In der Folge spielten die Argentinier nicht mehr bedingungslos nach vorne. Messi leitete schließlich die Vorentscheidung ein. Sein erster Schuss wurde von Torhüter Jung noch abgewehrt, sein Nachschuss ging an den Pfosten, doch der Abpraller gelangte zu dem einen Meter vor dem Tor stehenden Higuaín, der den Ball ins Tor schob. Vier Minuten später war es Higuaín, der mit seinem dritten Tor im Spiel den Endstand von 4:1 herstellte.
Rang | Land | Tore | Punkte |
---|---|---|---|
1 | Uruguay | 3:0 | 4 |
2 | Mexiko | 3:1 | 4 |
3 | Frankreich | 0:2 | 1 |
4 | Südafrika | 1:4 | 1 |
- Frankreich - Mexiko
- 0:2 (0:0)
35.370 Zuschauer sahen die Niederlage des amtierenden Vizeweltmeisters Frankreich im Peter-Mokaba-Stadion von Polokwane. Die Ausgangssituation der Franzosen vor dem letzten Gruppenspiel wurde durch die Niederlage praktisch aussichtslos. In dem vom sudia-arabischen Schiedsrichter Khalil Ibrahim Al Ghamdi gepfiffenen Spiel gab es sechs Gelbe Karten, vier auf Seiten Mexikos und zwei für französische Spiele. Wegen ihrer zweiten Gelben Karte im Turnier müssen der Franzose Toulalan und der Mexikaner Juarez im dritten und letzten Gruppenspiel am 22. Juni pausieren.
Gegenüber dem Auftaktspiel nahm der französische Trainer Yoann Gourcuff aus der Mannschaft, der Bayern-Stürmer Franck Ribéry rückte nach innen. Auf seine Position setzte Trainer Raymond Domenech den Chelsea-Spieler Florent Malouda. Impulse brachte die Veränderung dem französischen Spiel nicht, die Chancen der Bleus sind schnell aufgezählt: ein Freistoß von Ribéry aus rund 35 Metern, der von Mexikos Schlussmann Óscar Pérez problemlos gefangen wurde und in der 13. Minute Maloudas Freistoß-Variante, die über Anelka zu Ribéry gelangte, dessen Flanke jedoch ins Seitenaus flog. Auf der Gegenseite waren die Mexikaner gefährlicher. Carlos Vela traf in der achten Minute den Ball nicht richtig, vier Minuten später ging Guillermo Francos Versuch über das Tor. Der Schuss des Linksverteidigers Carlos Salcido ging knapp neben das Gehäuse der Franzosen, in der 27. Minute scheiterte er am französischen Torhüter Hugo Lloris.
In der zweiten Halbzeit – Frankreichs Trainer Domenech hatte in der Pause den kaum sichtbaren Nicolas Anelka gegen Pierre-André Gignac ausgewechselt – war die französische Ausbeute ähnlich gering: ein Schuss von Ribéry aus 17 Metern in der 55. Minute endete bei Torhüter Pérez. Eine Minute früher hatte aus ähnlicher Distanz Malouda die erste Chance der zweiten Halbzeit. Sein Schuss ging jedoch uber das Gebälk. Thierry Henry konnte am schwachen Abschneiden der Franzosen nichts ändern, er saß das Spiel über auf der Bank und wurde nicht eingewechselt. Die Mexikaner gingen in der 64. Minute in Führung, als Rafael Márquez spielte steil zu Javier Hernández, die Franzosen reklamierten Abseitsposition, doch der Schiedsrichter ließ das Spiel weiterlaufen. Hernández spielt um Lloris herum und schoss problemlos zum Führungstor ein. In der 79. Minute erhöhte schließlich Cuauhtémoc Blanco zum 2:0 durch Foulelfmeter, nachdem Eric Abidal den Mexikaner Pablo Barrera im Strafraum gefoult hatte.
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Quellen
- spiegel.de: „Nigerias Patzer lassen Griechen jubeln“ (17.06.2010)
- spiegel.de: „Mehr als nur Messi“ (17.06.2010)
- spiegel.de: „Mexiko führt Frankreich vor“ (17.06.2010)