Fragwürdiger Wahlsieg Mubaraks

Artikelstatus: Fertig 16:07, 9. Sep. 2005 (CEST)
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Kairo (Ägypten), 08.09.2005 – Nach einem bisher inoffiziellen Wahlergebnis entfallen bei der ersten Präsidentenwahl in Ägypten mit mehreren Kandidaten 78 bis 80 Prozent der Stimmen auf den bisherigen Amtsinhaber Muhammad Husni Mubarak.

Nach dem vorläufigen Ergebnis kam Aiman Nur als bester Oppositionskandidat auf zwölf Prozent der Stimmen. Ein Vertreter der Wahlkommission hat das vorläufige Ergebnis anonym an die Nachrichtenagentur AP weitergeleitet. Die Veröffentlichung des Ergebnisses war zu diesem Zeitpunkt nicht autorisiert. Diesen Angaben zufolge lag die Beteiligung an der Wahl am Mittwoch bei etwa 30 Prozent. Auch unabhängige Wahlbeobachter sprachen von einer geringen Wahlbeteiligung.

Der 77-jährige Mubarak regiert bereits seit 24 Jahren, seit der Ermordung seines Vorgängers Anwar as-Sadat. Bei vorigen Wahlen war Mubarak der einzige Kandidat.

Die Opposition wirft der Regierung Wahlfälschung vor und verlangt eine Wiederholung der Abstimmung. So sei Druck von den Wahlhelfern auf die Wähler ausgeübt worden und Wähler seien bestochen worden. Schon am Vortag hatten Beobachter von Unregelmäßigkeiten berichtet. Mancherorts sei den Wahlbeobachtern der Zutritt zu den Wahllokalen verweigert worden und die eigentlich nicht abwaschbare Tinte zur Kennzeichnung derer, die schon gewählt haben, sei abwaschbar gewesen. Angesichts der dominierenden Rolle der Regierung und des kurzen Wahlkampfes hatten einige Oppositionsparteien die Wahl boykottiert.

Die Regierung hingegen erklärte, dass diese Wahl ein großer Fortschritt gewesen sei, da erstmals mehrere Kandidaten zugelassen wurden. Die Wahlkommission hatte insgesamt zehn Kandidaten die Teilnahme an der Wahl gestattet.

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Quellen