Fotografin Annie Leibovitz steht vor dem finanziellen Ruin
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New York (Vereinigte Staaten), 09.09.2009 – Die US-amerikanische Star-Fotografin Annie Leibovitz steht vor dem Bankrott. Die 59-jährige Leibovitz ließ am Dienstag die Rückzahlungsfrist für einen Kredit über 24 Millionen Dollar verstreichen, den sie über die Art Capital Group (ACG) aufgenommen hatte. Zuvor hatte sie sich mit Immobilien verspekuliert. Nach Auskunft der New York Daily News laufen die Verhandlungen zwischen den Vertragspartnern weiter, Leibovitz droht der Verlust sämtlicher Rechte an ihrem fotografischen Lebenswerk.
Annie Leibovitz ist bekannt dafür, im Umgang mit Geld nachlässig zu sein. In der Vergangenheit äußerte sie mehrfach, zeitweise den Überblick über ihr Leben verloren zu haben. Die dreifache Mutter hatte in den letzten Jahren mehrere Schicksalsschläge hinnehmen müssen, im Jahr 2004 war ihre Lebensgefährtin Susan Sontag an Leukämie gestorben, 2006 und 2007 folgte der Tod von Vater und Mutter. Seit der Geburt ihrer Tochter Sarah im Jahr 2001 ist Leibovitz Mutter, 2005 vergrößerte sich die Familie um die Zwillinge Susan und Samuelle, die von einer Leihmutter ausgetragen wurden.
Ihre Karriere als eine der gefragtesten und bestbezahlten Fotografen der Welt begann vor fast 40 Jahren; Berühmtheit erlangte sie im Jahr 1980, als sie John Lennon und Yoko Ono wenige Stunden vor der Ermordung des Beatles-Mitgründers portraitierte. Zu ihren Modellen gehörten die schwangere Schauspielerin Demi Moore (dieses Foto ist im Hintergrund des Bildes von Annie Leibovitz im Artikel zu sehen), Whoopi Goldberg in einer mit Milch gefüllten Badewanne, Bob Marley und die Königin von England, Elisabeth II..
Im Jahr 2008 nahm sie aus Geldnot zwei Kredite in Höhe von insgesamt über 24 Millionen Dollar auf, als Sicherheit bot sie ACG, einem Edel-Pfandhaus, neben allen Rechten an ihren gegenwärtigen und zukünftigen Werken, ihr Landhaus in Rhinebeck (Bundesstaat New York) und drei denkmalgeschützte Stadthäuser in Manhattan. Zudem verpflichtete sie sich, bis zur Rückzahlung des Kredites alle geschäftlichen Aktivitäten über ACG abzuwickeln. Allerdings kam sie weder letzterem Punkt noch anstehenden Zahlungen vertragsgerecht nach.
Am 2. Oktober, dem 60. Geburtstag Annie Leibovitz', steht eine Gerichtsverhandlung an, bei der sie sich zu den Anschuldigungen äußern soll. ACG hatte bereits im Juli Klage erhoben. Zwar dauern die Verhandlungen beider Partner an, das Unternehmen betonte jedoch, dass es seine Vertragsrechte nicht aufzugeben gedenke. Kommt es zu keiner Einigung, könnte Leibovitz große Teile ihres Besitzes verlieren. Finanzexperten spekulieren, dass sich die Fotografin nur noch durch eine Bankrotterklärung retten kann. In diesem Falle fielen sowohl die Immobilien als auch ihr künstlerisches Gesamtwerk vorläufig unter den Schutz eines Bundesrichters.