Forschung: Wie sich ein Rhododendron seine Besucher auswählt

Veröffentlicht: 16:06, 30. Jan. 2013 (CET)
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London (Vereinigtes Königreich), 30.01.2013 – Wie eine Blütenpflanze das Verhalten von Tieren steuert, wurde im Jahre 2010 von Wissenschaftlern am MacRitchie-Stausee in Singapur untersucht. Spanische Forscher entdeckten, dass Singapur-Rhododendren Substanzen produzieren, mit denen sie Weberameisen anlocken, welche die kleineren Schweißbienen verjagen, die wiederum schlechtere Bestäuber als die größeren Holzbienen sind. Vor einem Monat interviewte ein Vertreter von Wikinews den spanischen Evolutionsbiologen Francisco G. Gonzálvez, einen der führenden Forscher bei der wissenschaftlichen Studie. In Singapur hatte er beobachtet, dass die aggressive Weberameise, Oecophylla smaragdina, viel Zeit auf Rhododendron-Blüten verbrachte, wobei es unterschiedliche Reaktionen gegeben habe. Während die Anwesenheit der Weberameisen abschreckend auf viele kleine Besucher wirkte, blieben die großen Holzbienen unbeeindruckt. Dieses Phänomen wollte Gonzálvez näher untersuchen. Systematische Experimente und Feldbeobachtungen wurden von April bis Juni 2010 in Singapur durchgeführt. Gonzálvez und seine Mitarbeiter verbrachten zwei Monate am Mikroskop, um Blütenpollen zu zählen.

Holzbiene auf einer Blüte, im Vordergrund die kleine Weberameise (Quelle: Francisco G. Gonzálvez)
Video eines Singapur-Rhododendron mit einer Holzbiene (Quelle: Francisco G. Gonzálvez)

Das Interview wurde in der englischsprachigen Version von Wikinews zusammen mit zwei Videos und zahlreichen Bildern veröffentlicht. Der Forschungsbericht erschien bereits im Oktober 2012 online und wurde jetzt mit der Januarausgabe des englischen Journal of Ecology, das von der seit 100 Jahren bestehenden British Ecology Society herausgegeben wird, als Beitrag zum offiziellen Jubiläum dieser wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlicht.


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