Forscherteam: Globale Erwärmung nicht zu stoppen

Kapstadt (Südafrika), 27.05.2005 – Auch wenn die Treibhaus-Emissionen spürbar beschränkt werden, ist die globale Erwärmung des Klimas auf der Erde nicht mehr aufzuhalten. Für die Pflanzenwelt hat dies besonders gravierende Folgen. Zu dieser alarmierenden Erkenntnis gelangte ein internationales Forscherteam mit französischen, portugiesischen, britischen und schwedischen Mitarbeitern.

Nach Einschätzung des Forscherteams ist mehr als die Hälfte der Pflanzen in Europa durch den Klimawandel gefährdet. Selbst bei den strengsten Maßnahmen gegen eine Zunahme der Treibhausgase hätte die Erderwärmung „schwerwiegende Auswirkungen“, erklärte Sandra Lavorel vom Forschungsinstitut für alpine Ökologie in Grenoble.

Das Forscherteam präsentierte seine Studie in den Berichten der US-Akademie der Wissenschaften. Zum Team gehören Wilfried Thuiller, Sandra Lavorel, Miguel B. Araújo, Martin T. Sykes und I. Colin Prentice.

In der Bergwelt Europas könnten - bei einem angenommenen Anstieg der Temperaturen zwischen 1,8 und 3,6 Kelvin - bis zum Jahr 2080 maximal 42 Prozent der Pflanzenarten verschwinden, befürchtet das Forscherteam. Die Wissenschaftler prophezeien, im Norden Europas werde man viele Pflanzenarten aus den gemäßigten Klimazonen finden, während die Mittelmeer-Flora sich nach Zentraleuropa ausdehnen werde.

Das Forscherteam wurde von dem französischen Wissenschaftler Wilfried Thuiller vom Südafrikanischen Institut für Biodiversität in Kapstadt geleitet. Es berechnete die Verteilung von 1.350 europäischen Pflanzen in sieben verschiedenen Klimaszenarien. Außerdem befasste sich das Team mit der Frage, ob die Pflanzen in günstigere Klimazonen abwandern oder nicht.

Wenn es keine solche Ortsveränderung gibt, könnten nach der Prognose des Forscherteams etwa 22 Prozent aller untersuchten Pflanzen als extrem gefährdet angesehen werden. Bis 2080 existierten bereits zwei Prozent davon nicht mehr. Günstiger sieht das Szenario aus, wenn die Pflanzen in andere Gebiete übersiedeln.

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