Flucht nach vorn: Präsident des Jemen verzichtet auf weitere Amtszeit
Veröffentlicht: 23:45, 2. Feb. 2011 (CET) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Sanaa (Jemen), 02.02.2011 – Auch im Jemen, am südlichen Ende der arabischen Halbinsel gelegen, stehen die Zeichen auf Veränderung. Präsident Ali Abdullah Salih erklärte heute in einer Fernsehansprache seinen Verzicht auf eine weitere Amtszeit. Die Opposition des Landes hat für morgen zu einer Großdemonstration in der Hauptstadt Sanaa aufgerufen, die in Anlehnung an die Demonstration in Kairo vom Dienstag unter dem Motto „Tag des Zorns“ steht.
Auch eine „Erbfolge“ schloss er aus, womit gemeint ist, dass er auch seinen Sohn, den Kommandeur der Nationalgarde, nicht als Nachfolger aufbauen will. Zu der morgigen Demonstration werden mehrere hunderttausend Menschen erwartet. In der jemenitischen Hauptstadt hatten seit Mitte Januar fast täglich Menschen für den Rücktritt des Präsidenten demonstriert. Salih ist seit 32 Jahren an der Macht. Der Jemen gilt als das ärmste Land der arabischen Welt mit einem Pro-Kopf-Einkommen von 450 Euro. Nach Angaben von 2008 hat jeder dritte Bürger des Landes weniger als 2 US-Dollar pro Tag zur Verfügung. Die Analphabetenrate beträgt 51 Prozent.