Fernsehjournalist Lothar Loewe gestorben

Veröffentlicht: 20:38, 24. Aug. 2010 (CEST)
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Berlin (Deutschland), 24.08.2010 – Der langjährige Fernsehjournalist Lothar Loewe ist am gestrigen Montag im Alter von 81 Jahren gestorben. Das teilte der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) mit.

Lothar Loewe bei einem Vortrag im Jahr 2009

Loewe, geboren am 9. Februar 1929 in Berlin-Wilmersdorf, war ARD-Korrespondent in Washington, Moskau und Ost-Berlin, wo er die Leitung des neu errichteten ARD-Studios übernahm. Aufgewachsen ist er im heute polnischen Landsberg an der Warthe. Gegen Ende des zweiten Weltkriegs wurde er eingezogen und geriet in Gefangenschaft. Zum Journalismus kam Lothar Loewe zunächst über seine Mitarbeit bei verschiedenen Zeitungen, unter anderem bei der Berliner Zeitung „Der Abend“.

Als ARD-Korrespondent in Washington berichtete er auch über die Kubakrise sowie die Ermordung John F. Kennedys. 1976 wurde er, nachdem er erst zwei Jahre zuvor die Akkreditierung erhalten hatte, von der DDR-Führung ausgewiesen. Hintergrund war sein Auftritt in der Tagesschau, bei dem er den berühmten Satz sprach: „Hier in der DDR weiß jedes Kind, dass die Grenztruppen den strikten Befehl haben, auf Menschen zu schießen wie auf Hasen.“ Seine Erfahrungen in der DDR veröffentlichte er 1977 in dem Buch „Abends kommt der Klassenfeind. Eindrücke zwischen Elbe und Oder“.

1980 erhielt Loewe das Bundesverdienstkreuz am Bande für seine engagierte, kritische Arbeit. In den Jahren 1983 bis 1986 war er Intendant des Senders Freies Berlin (SFB). Nach dem Mauerfall wurde er Hörfunkbeauftragter für den „Deutschlandsender Kultur“. Er war des Öfteren als Zeitzeuge unterwegs.

Quellen