Ex-Präsident von Liberia in Nigeria festgenommen

Artikelstatus: Fertig 15:06, 29. Mrz. 2006 (CEST)
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Monrovia (Liberia) / Abuja (Nigeria), 29.03.2006 – Nach Polizeiangaben wurde der frühere liberianische Präsident Charles Taylor heute im Bundesstaat Borno, im Norden Nigerias, an der Grenze zu Kamerun festgenommen. Nigerias Präsident Olusegun Obasanjo will Charles Taylor nun an Liberia ausliefern lassen. Der Ort, an dem Charles Tayler festgenommen wurde, ist mehr als 1.500 km von Calabar entfernt, wo sich der liberianische Ex-Präsident seit 2003 aufhielt.

Nach Angaben von lokalen Regierungsbeamten war Charles Tayler mit einem Jeep unterwegs. Charles Tayler soll viele US-Dollars in einem großen Koffer bei sich getragen haben. Die amtierende liberianische Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf hatte unter dem Druck der US-Regierung im März dieses Jahres von Nigeria die Auslieferung des Ex-Präsidenten gefordert. In der letzten Woche hatte die liberianische Präsidentin ihre Forderung erneuert. Sie will, dass sich Taylor in Sierra Leone einem Gericht stellt. In Sierra Leone ist Charles Tayler wegen der Unterstützung von Rebellen angeklagt.

Am Montagabend war der Staatschef Liberias, Charles Taylor, verschwunden. Vor zwei Jahren, im Jahr 2003, wurde er vom Amt enthoben. Er ging damals ins Exil nach Nigeria. Inzwischen wurde er als Kriegsverbrecher angeklagt. Wie und warum Taylor untergetaucht ist, war mysteriös, denn für ihn waren fünf Sicherheitsleute zu seiner persönlichen Bewachung abgestellt. Nigerias Präsident Olusegun Obasanjo hatte angeordnet, das Verschwinden Taylors aufzuklären, da auch eine Entführung in Frage kommen könne.

Am heutigen Mittwoch weilte Präsident Olusegun Obasanjo in Washington. Ob ihn George W. Bush empfangen würde, wie es geplant war, ist nicht bekannt.

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