Eurovision Song Contest 2009 in Moskau: Was sagen die Ehemaligen?

Veröffentlicht: 23:23, 11. Mai 2009 (CEST)
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Moskau (Russland), 11.05.2009 – Es findet jährlich statt. Fast alle Augen Europas schauen auf 25 Musikaufführungen in der Finalnacht. Ob ihr es liebt oder hasst, es hat eure Aufmerksamkeit. Hunderte Millionen schauen ihnen zu. Ob die Zuschauer auf die Aufführung ihres Lebens oder auf ein Versehen warten, diese drei Minuten lang besitzt jeder Sänger ihre Aufmerksamkeit.

Das ist das Gefühl, das die Kandidaten in Moskau am Samstag kennen werden, ist dasselbe Gefühl, das die acht Sänger, die von Wikinews interviewt wurden, erlebt haben. Letzte Woche haben sich acht Sänger aus acht verschiedenen Nationen Zeit genommen, um ihre besten Momente beim Wettbewerb zu diskutieren, ihre persönlichen Anekdoten, Tipps für die diesjährigen Artisten in Moskau, wer gewinnen wird, und – für sie am wichtigsten –, was sie jetzt machen und was sie ihren Zuschauern bieten werden.

Das ist das sechste und letzte Interview, das die englischen Wikinews im Auftakt zum Halbfinale und Finale des Eurovision Song Contests veröffentlicht haben (und die dritte Übersetzung, die bislang in den deutschsprachigen Wikinews veröffentlicht wurde). Mike Halterman hat alle Interviews durchgeführt und wird weitere Interviews nach dem Wettbewerb durchführen. Die Endrunde beginnt am 16. Mai um 21:00 Uhr MESZ, Abweichungen lokaler Fernsehsender sind möglich. Wo verfügbar, wird die Endrunde des Wettbewerbs auch im nationalen Rundfunk ausgestrahlt.

Jessica Garlick

Jessica Garlick, die ursprünglich aus Kidwelly in Wales stammt, wurde 2001 durch ihre Teilnahme am Gesangswettbewerb Pop Idol berühmt, wo sie den neunten Platz erzielte. Vier Monate später gewann sie bei „A Song for Europe“, der britischen Vorauswahl zum Eurovision Song Contest. Beim Eurovisions-Finale des Jahres 2002, das zwei Monate darauf in Tallinn stattfand, repräsentierte sie das Vereinigte Königreich mit dem Song „Come Back“. Sie wurde dritte im Wettbewerb und erzielte damit das beste Ergebnis des Vereinigten Königreichs in dem gesamten Jahrzehnt. Jetzt, im Alter von 27, kehrt sie – inzwischen verheiratet und Mutter (ggf. Anzahl der Kinder ergänzen…) – mit neuen Prioritäten zur Musik zurück.

Mike Halterman: An welchen Projekten arbeiten Sie zurzeit? Was können Ihre Fans dieses Jahr von Ihnen erwarten?

Jessica Garlick: Im Augenblick promote ich meine neue Single „Hard Not to Fall“, die diesen Monat herauskommen soll… Man kann sie seit dem 9. Mai bei iTunes herunterladen; offiziell kommt sie am 25. Mai heraus. Ich schreibe momentan auch an meinem Album mit, das später in diesem Jahr herauskommen wird. Es fühlt sich wirklich klasse an, in die Musikindustrie zurückzukehren.

Mike Halterman: Was sind Ihre besten Erinnerungen, die sie an die Teilnahme beim Eurovision Song Contest haben? Welche Ratschläge würden Sie Sängern geben, die dieses Jahr das erste Mal am Wettbewerb teilnehmen?

Jessica Garlick: Eine meiner besten Erinnerungen ist der Besuch Estlands. Ich glaube, ich wäre nie dort hingekommen, wenn ich dort nicht aufgetreten wäre. Es ist wirklich schön dort. In der Woche, in der ich dort war, hatte ich die Möglichkeit, mit einem Hubschrauber auf die Ostsee hinauszufliegen und einen Nachmittag an Bord der HMS Chatham zu verbringen. Man hat mir erlaubt, die Fregatte zu navigieren und vor den Truppen an Bord aufzutreten. Sie waren so dankbar.

Ich habe so viel mehr Erinnerungen und solch fantastische Leute sowohl während der Promotion- und Anlaufphase als auch in der Woche des Eurovision Song Contests selbst getroffen. Ich bedaure nur, dass ich nicht so viele Fotos gemacht habe, wie ich es gerne getan hätte. Also ist meine Empfehlung an andere Teilnehmer, definitiv viele Fotos zu machen und den Auftritt sowie alles, was die Repräsentation ihres Landes mit sich bringt, wirklich zu genießen.

Mike Halterman: Die Musikvideos für dieses Jahr sind unter youtube.com/eurovision zu finden. Welche Songs sind Ihre Favoriten, und was glauben Sie, welches Land die besten Chancen hat zu gewinnen?

Jessica Garlick: Ich hatte das Glück, neben einigen der diesjährigen Teilnehmer auftreten zu können, und war vollständig beeindruckt! Ich liebe den Beitrag Islands für dieses Jahr… Der Song „Is it True?“ ist wirklich eine schöne Ballade, und Johanna singt wirklich gut! Ich würde sagen, von dem Standpunkt aus ist das definitiv mein Lieblingssong.

Ich glaube jedoch, dass die Ukraine dieses Jahr gewinnen könnte. Swetlanas Auftritt ist VERRÜCKT!! Sie ist absolut wild. Ihre Live-Performance geräte außer Kontrolle. Sie kann es definitiv schaffen zu gewinnen, und alles wird inkraft gesetzt, um sicherzustellen, dass das passiert. Sie ist eine, die man sich an dem Abend auf jeden Fall ansehen sollte. Es wird während ihres Auftritts definitiv etwas Verblüffendes auf der Bühne passierten. Sie wird Sie verzaubern und es unvergesslich machen!

Mike Halterman Viele Fans, die sie aus der Zeit haben, als Sie bei Pop Idol und dem Eurovision Song Contest 2002 mitgemacht haben, kennen nicht den Grund dafür, dass Sie sich aus der Musik zurückgezogen haben und außer Sichtweite geraten sind. Was ist passiert? Und: Finden Sie es schwierig, nach sechs Jahren zur Musikindustrie zurückzukehren?

Jessica Garlick: Nach Pop Idol und dem Eurovision Song Contest habe ich begonnen, Songs zu schreiben… – etwas, was ich nie zuvor getan hatte, und ich glaube nicht, dass ich gut darin wäre. Aber ich hatte das Glück, durch die Welt reisen zu können, seit ich mit einigen der besten Songschreibern der Welt zusammen geschrieben habe. Ich habe mich 2004 entschieden, einen Schritt raus aus der Industrie zu machen, als ich meinen Jugendschatz Owen geheiratet habe.

Ich habe meine Leidenschaft für Musik für eine Zeitlang verloren, wenn ich ehrlich bin, und wir wollten ein wenig zusammen rumreisen. Wir sind tatsächlich nach Australien umgezogen, bevor ich total gluckenhaft wurde. 2007 habe ich meine Tochter Olivia geboren und war seitdem „Hausfrau und Mutter“, etwas, was ich absolut liebe!

Ich habe mich dieses Jahr im Januar entschieden, ins Studio zurückzukehren und erneut zu schreiben, und es fühlte sich so gut an, und als ich „Hard Not to Fall“ aufnahm, wusste ich, dass es ein Song ist, den jeder hören sollte. Ich bekam meine Leidenschaft und meinen Antrieb zurück. Die Musikindustrie hat sich seit meinem Rückzug sehr verändert… Aber tatsächlich läuft es diesmal besser für mich.

Ich habe mehr Kontrolle, was mir wichtig ist, besonders, da Olivia meine Hauptpriorität bildet… Ich bin in erster Linie Mutter und möchte gut darin sein. Ich arbeite auch mit Leuten zusammen, die ich wirklich mag und denen ich vertraue, weshalb die Arbeit mit ihnen Spaß macht, und Musik sollte Spaß machen. Dieses Mal ist es wirklich sehr viel schwerer, weil ich das „Real Life“ damit unter einen Hut bringen muss und ich es mir nicht leisten kann, die eigennützige Person zu sein, die man manchmal sein muss, um in der Musikindustrie erfolgreich zu sein. Für mich ist es jedoch die wunderbarste Zeit zurückzukehren, und ich bin fast verblüfft von der großen Unterstützung, die ich durch all meine alten Fans bekomme. Sie sind die besten!!

Ani Lorak

Ani Lorak, geboren als Karolina Kuiek (der Name Anilorak ist "Karolina", rückwärts geschrieben), wurde 1995 in Russland und ihrer Heimat Ukraine durch ihr Gesangstalent bekannt. Sie nahm an der wichtigsten Aufführung ihres Lebens, der Eurovision in 2008, teil. Mit ihrem Lied „Shady Lady“ gewann sie dort den zweiten Platz. Sie wurde letzen September dreißig und hatte einen vollen Terminplan – inklusive dem Release eines neuen Albums.

Mike Halterman: An welchen Projekten arbeiten Sie gerade? - Was können Ihre Fans von Ihnen dieses Jahr erwarten?

Ani Lorak: Ich habe gerade mein neues Album, „Sontse“ (Die Sonne), veröffentlicht. Das Album wurde in Griechenland im „VOX Studio“ von Dimitris Kontopoulos geschrieben und aufgenommen. Er half mir auch bei dem Song „Shady Lady“ für die Eurovision 2008. Das Album kommt nicht nur in der Ukraine, sondern auch in Russland auf den Markt.

Im Herbst plane ich, eine große Tour in 25 Städten zu starten, um das neue Album zu unterstützen. Wir planen auch ein paar Solokonzerte im Palace „Ukraine“ in Kiew. Ich war freudig überrascht, als mich Anfang des Jahres ein Preis in meinem Büro erreichte. Er kam von der britischen Radiostation „Eurovision Song Contest Radio“. Für meinen Song „Shady Lady“ wählten mich die Hörer dieser Station zur „Besten Sängerin 2008“. Ich denke nicht gern an die Zukunft und schmiede Pläne, aber ich werde mich soviel anstrengen, wie meine Energie zulässt, um das Publikum in Zukunft nicht zu enttäuschen.

Mike Halterman: Was sind Ihre besten Erinnerungen, die sie an die Teilnahme beim Eurovision Song Contest haben? Welche Ratschläge würden Sie Sängern geben, die dieses Jahr das erste Mal am Wettbewerb teilnehmen?

Ani Lorak: Ich habe erst 2008 am Wettbewerb teilgenommen und erinnere mich daher an an alles: Während der Werbetour besuchte ich viele Länder, wo ich vorher noch nie gewesen war. Ich lernte wunderbare Leute kennen: Dimitris Kontopoulos, Roberto Cavalli; ich schloss neue Freundschaften und bekam neue Unterstützer. (Anmerkung: Roberto Cavalli designte das diamantene Kleid, welches Ani Lorak während ihres Auftrittes bei der Eurovision getragen hatte.) Ich musste sehr gewissenhaft dafür arbeiten, um das Ergebnis zu erzielen, welches ich am Ende bekam.

Bei der Eurovision fand ich das Herz dieses Wettbewerbs. Der „Artistic Award“, den sie normalerweise dem besten Künstler des Wettbewerbs geben, wurde mir gegeben.Raffaella Carrà hat mich in ihre Fernsehshow nach Italien eingeladen, und meine Tourneen haben mich geographisch weiter und weiter geführt. Ich mochte die Atmosphäre des Wettbewerbs sehr. Alle Teilnehmer waren freundlich, glücklich, halfen einander und unterstützten sich gegenseitig. Diese Wochen waren nicht einfach, aber sehr glückliche in meinem Leben.

Ich wünsche allen Teilnehmern viel Inspiration, Hartnäckigkeit, verrückte Energie, Fleiß und Glauben an sich selbst und ihre Stärke. Es ist nicht unerreichbar; die Hauptsache ist, sich zu ordnen, um frei und aufrichtig gegenüber dem Publikum aufzutreten.

Mike Halterman: Die Musikvideos für dieses Jahr sind unter youtube.com/eurovision zu finden. Welche Songs sind Ihre Favoriten, und was glauben Sie, welches Land die besten Chancen hat zu gewinnen?

Ani Lorak: Ich kann eines sagen: Eurovision ist ein sehr unvorhersehbarer Wettbewerb, und Voraussagen zu treffen, ist sehr schwer. Ich weiß, dass dieses Jahr in Moskau viele sehr bekannte professionelle Künstler sein werden: Sakis Rouvas und Patricia Kaas. Die Hauptsache bei diesem Wettbewerb ist es, in die Szene einzudringen und sein Land zu 200 Prozent zu vertreten. Ich wünsche allen Teilnehmern Glück, aber ich werde – als Patriotin – mein Land unterstützen.

Mike Halterman: Welche Ziele haben sie noch nicht in ihrer Karriere erreicht, aber würden Sie gerne noch erreichen?

Ani Lorak: Wir haben ein Sprichwort: „Wenn Du möchtest, dass Gott lacht, erzähl ihm von all Deinen Plänen!“ Es ist wichtig, genug Stärke zu haben für meine professionellen Fähigkeiten, für meine Karriere und letzten Endes für meine kreativen Errungenschaften. Aber alles muss mit meinem persönlichen Leben zusammenpassen. Ich möchte meinen Selbstwert in allen Wirkungskreisen behalten. Vielleicht mache ich meine eigene Kleidungsbranche auf.

Aber am wichtigsten für mich ist es, jeden Tag die Hindernisse bzgl. meiner persönlichen Entwicklung als Sängerin und Künstlerin wegzuheben. Der wichtigste Punkt: Ich habe alles vor mir und werde weitermachen, meine Träume zu erreichen – mein Oscar kommt noch!

Marie N

Marija Naumova, deren Bühnenname Marie N ist, ist dem europäischen Publikum am ehesten dadurch bekannt, dass sie den Eurovision Song Contest für Lettland im Jahre 2002 mit ihrem Song „I Wanna“ gewann. Im darauffolgenden Jahr war sie Gastgeberin des Contests in Riga – zusammen mit dem vorherigen lettischen Teilnehmer Renārs Kaupers. Jetzt, im Alter von 35 Jahren, hat sie einen Großteil ihres Focus auf das Musiktheater gelegt, und sie arbeitet ernsthaft daran, ihr Talent zu verbessern.

Mike Halterman: An welchen Projekten arbeiten Sie zurzeit? Was können Ihre Fans dieses Jahr von Ihnen erwarten?

Marie N: Im Moment bin ich Studentin an einer Schauspielschule in Paris; also beziehen sich momentan alle meine Pläne mehr aufs Theater, aber ich habe auch angefangen, an meinem neuen Album zu arbeiten, und hoffe, dass ich es am Ende dieses Jahres dem Publikum präsentieren kann. Ich glaube aber, dass es momentan noch zu früh ist, darüber zu sprechen. [lacht]

Mike Halterman: Was sind Ihre besten Erinnerungen, die sie an die Teilnahme beim Eurovision Song Contest haben? Welche Ratschläge würden Sie Sängern geben, die dieses Jahr das erste Mal am Wettbewerb teilnehmen?

Marie N: Ich mochte alles in der Woche, die wir dort verbracht haben. Wir hatten wirklich richtig viel Spaß. Die Atmosphäre war sehr professionell, die Teilnehmer waren sehr freundlich… aber der emotionalste Teil war unsere Reise zurück nach Hause – der Weg von Tallin nach Riga mit dem Bus, bei dem uns die Polizei begleitet hat und, wo Leute uns mit Blumen entlang der Straße erwartet haben…

Der einzige Ratschlag ist, jeden Moment zu genießen, insbesondere die drei Minuten der Präsentation – es ist wirklich etwas Besonderes. [lacht]

Mike Halterman: Die Musikvideos für dieses Jahr sind unter youtube.com/eurovision zu finden. Welche Songs sind Ihre Favoriten, und was glauben Sie, welches Land die besten Chancen hat zu gewinnen?

Marie N: Ich glaube, dass es viele Songs gibt, die die Chance haben zu gewinnen, aber es hängt von der Energie ab, die die Sänger an dem besonderen Abend mit sich auf die Bühne bringen.

Mike Halterman: Welche Aufgabe hat Ihnen mehr Spaß gemacht, den Eurovision Song Contest zu gewinnen oder ihn im nächsten Jahr zu moderieren? Bei welcher waren sie nervöser und warum?

Marie N: Natürlich hat das Singen mehr Spaß gemacht als die Moderation. Du bist dabei nur für Dich allein verantwortlich, aber die Moderation bringt die Verantwortlichkeit für die ganze Show mit sich. Ich wünsche allen Teilnehmern alles Gute; viel Spaß! [lacht]

Niels „Noller“ Olsen

Niels Olsen, Spitzname „Noller“ (links auf dem Foto), und sein älterer Bruder Jørgen (rechts) bilden das Duo „The Olsen Brothers“. Während sie in Dänemark bereits seit den frühen 1970-er Jahr sehr bekannt waren, steckten sie erfolgreich ihren Relevanzanspruch ab, indem sie den Eurovision Song Contest im Jahre 2000 mit dem Beitrag „Fly on the Wings of Love“ gewannen. Jetzt, im Alter von 55 Jahren, nutzt Niels Olsen jede mögliche Chance, sein Publikum wissen zu lassen, dass Alter einfach eine Zahl ist, insbesondere beim Eurovision Song Contest, wo dazu geneigt wird, jüngere Teilnehmer zu favorisieren.

Mike Halterman: An welchen Projekten arbeiten Sie zurzeit? Was können Ihre Fans dieses Jahr von Ihnen erwarten?

Niels Olsen: Wir arbeiten an einem neuen Album, und wir werden eine kleine Tour nach Schweden, Norwegen und Dänemark im Rest dieses Jahres unternehmen. Das ist es also, was unsere Fans erwarten können. Das Album wird 2010 herauskommen.

Mike Halterman: Was sind Ihre besten Erinnerungen, die sie an die Teilnahme beim Eurovision Song Contest haben? Welche Ratschläge würden Sie Sängern geben, die dieses Jahr das erste Mal am Wettbewerb teilnehmen?

Niels Olsen: Die beste Erinnerung… nun, das ist schwer zu sagen… Wir haben viele fantastische Erinnerungen an Stockholm im Jahre 2000. Wir werden niemals die Liebe vergessen, die wir von der Öffentlichkeit in all den europäischen Ländern direkt nach dem Auftritt in Stockholm bekamen, und auch nicht die Antwort des schwedischen Volkes auf dem Event. Apropos, ich habe meinem Bruder direkt nach dem ersten Auftritt gesagt: „Nun, Jørgen, ich glaube, dass es möglich ist, dass wir einen Hit in Schweden landen!!“

Ich würde einem „neuen“ Künstler sagen: Erinnere Dich daran, dass Du nicht das Zentrum des Universums bist; von einer Weltperspektive aus gesehen ist die Situation nicht so schlecht, wenn Du den Eurovision Song Contest verlierst. Bleib bei denen, die Du liebst, und versuche Leute einzubeziehen, an die Du glaubst, nicht diejenigen, die Dir alles im Leben versprechen. In unserem Fall hatten wir 35 Jahre lang denselben Manager, wir haben mit unserem Freund und Produzenten Stig Kreutzfeldt 25 Jahre lang zusammengearbeitet usw. Wir haben einige Hits in den letzten Jahren mit diesen fantastischen Freunden geschafft.

Mike Halterman: Die Musikvideos für dieses Jahr sind unter youtube.com/eurovision zu finden. Welche Songs sind Ihre Favoriten, und was glauben Sie, welches Land die besten Chancen hat zu gewinnen?

Niels Olsen: Nunja, ich habe nicht alle Songs gehört, aber persönlich finde ich den dänischen, den englischen und den schwedischen Song sehr schön, aber, wie ich schon sagte, ich habe noch nicht alle gehört.

Mike Halterman: Die dänische Fassung Ihres Gewinnersongs unterstellt, dass Frauen „mit dem Alter besser werden“. Was glauben Sie, welche Frauen der Unterhaltungsindustrie verkörpern dieses Gefühl, und warum?

Niels Olsen: Ich persönlich glaube, meine Frau ist immer noch eine hübsche Frau, aber ich glaube „mit dem Alter besser werden“, wie Sie es sagten, ist nicht das richtige Wort. Meine Frau ist immer noch eine muntere und attraktive Frau, und wir beide lieben das Leben. Ich glaube auch, dass eine Frau wie Annie Lennox eine hübsche Frau ist, auch wenn sie über 50 ist. (Entschuldigung, [ich weiß,] man spricht normalerweise nicht über das Alter einer Frau. Entschuldigung, Miss Lennox.)

Hanna Pakarinen

Hanna Pakarinen, aus Lappeenranta in Finnland, wurde in ihrem Heimatland 2004 durch den Gewinn der finnischen Version der Fernseh-Castingshow Pop Idol bekannt. 2007 wurde sie auserkoren, Finnland bei der Eurovision zu vertreten. Sie wurde mit dem Song „Leave Me Alone“ 17. im Finale. Ihr jüngstes Album wurde dieses Jahr vergoldet und im April feierte sie ihren 28. Geburtstag. Ihre gesamten CD-Verkaufe addieren sich auf mehr als 180.000 Exemplare.

Mike Halterman: An welchen Projekten arbeiten Sie? Was können Ihre Fans von Ihnen in diesem Jahr erwarten?

Hanna Pakarinen: Ich habe dieses Jahr mein viertes Album veröffentlicht, „Love in a Million Shades“ und toure jetzt in Finnland umher.

Mike Halterman: Welches sind die besten Erinnerungen, die Sie von der Teilnahme an der Eurovision haben? Welchen Ratschlag geben Sie den Sängern, die dieses Jahr das erste Mal am Eurovisionswettbewerb teilnehmen?

Hanna Pakarinen: Ich glaube, die schönste Erinnerung ist an den Moment, als ich im Finale auf die Bühne ging. Das war berauschend!

Es ist schwer, Ratschläge zugeben, aber ich glaube, das einzige, was wichtig ist, ist man selbst zu sein und Spaß zu haben. [lacht]

Mike Halterman: Die Musikvideos für dieses Hahr sind auf youtube.com/eurovision zu sehen. Welche Songs sind ihre Favoriten und welches Land, glauben Sie, wird die besten Chancen haben, den Wettbewerb zu gewinnen?

Hanna Pakarinen: Natürlich denke ich, dass der beste Song der finnische Song ist. [lacht] Es ist sehr schwer zu sagen, wer gewinnen wird; es ist jedes Jahr dieselbe Sache, man weiß es nie!

Mike Halterman: Abgesehen von der Musik, welche Dinge liegen ihnen am Herzen? Wie würden Sie gerne ihre Popularität nutzen, um anderen zu helfen?

Hanna Pakarinen: Meine Familie und meine Freunde natürlich und meine Heimatstadt und der See dort.

Ich bin kein großer Anhänger der Idee, ein Vorbild zu sein, aber ich versuche mein Bestes, zeige und sage den Fans, dass es das Wichtigste ist, sich selbst zu lieben. Und immer sich selbst zu trauen, natürlich!

Charlotte Perrelli

Charlotte Perrelli, mit bürgerlichem Namen Charlotte Nilsson, war Mitglied von zwei populären „Dansbands“ in Schweden bevor sie 1999 den Eurovision Song Contest mit dem Song „Take Me to Your Heaven“ gewann. Sie wurde rasch zu einem von Schwedens populärsten Solokünstlern und veröffentlichte sechs Alben, die es alle in die schwedischen Top 40 schafften. Im Jahr 2008 kehrte sie mit dem hochfavorisierten Song „Hero“ zum Eurovisions-Wettbewerb zurück, um es nur durch eine Jury-Entscheidung in letzter Minute in die Finalrunde zu schaffen, in der sie einen niedrigen 18. Platz unter den 25 Nationen erreichte. Die heute 34-jährige Perrelli spricht über ihre Errungenschaften und Lieblingsmomente während des vergangenen Jahrzehnts.

Mike Halterman: An welchen Projekten arbeiten Sie? Was können ihre Fans von ihnen in diesem Jahr erwarten?

Charlotte Perrelli: Ich suche nach neuen Songs für mein kommendes Album. Ich bin auch in der Jury der schwedischen Fernsehshow Talang (Talent; die schwedische Version der Talentshow „___'s Got Talent!“). Sie können auf ein neues Album warten, hoffentlich dieses Jahr.

Mike Halterman: Sie gingen zweimal zur Eurovision, gewannen den Wettbewerb 1999 und nahmen auch letztes Jahr teil. Welches waren einige der besten Erinnerungen, die Sie von den beiden Teilnahmen am Eurovision Song Contest mitbrachten?

Charlotte Perrelli: Der Sieg in Jerusalem '99 war natürlich fantastisch. Meine lustigste Erinnerung ist, als Dana [International] auf der Bühne stürzte; es war unglaublich, und sie tat mir leid. Aus dem letzten habe ich eine Menge Erinnerungen. Alles war völlig anders als '99. So viel größer!

Mike Halterman: Die Musikvideos für dieses Jahr sind auf youtube.com/eurovision verfügbar. Welche Songs sind ihre Favoriten, und welches Land hat ihrer Meinung nach die besten Chancen zu gewinnen?

Charlotte Perrelli: Ich mag viele der Songs in diesem Jahr, aber ich glaube Norwegen wird gewinnen.

Mike Halterman: Welches der Lieder, die sie aufgenommen haben, mögen sie am liebsten?

Charlotte Perrelli: Hmm. Ich habe viele Favoriten, aber „Black and Blue“ von meiner letzten CD ist ein großartiger Titel; [er wurde] geschrieben von Fredrik Kempe. Ich liebe den Text.

Sirusho

Sirusho, mit bürgerlichen Namen Siruhi Harutjunjan, war seit der Veröffentlichung ihres ersten Albums im Alter von 13 Jahren eine der populärsten Popsägerinnen in Armenien. Im Jahr 2008 vertrat sie dieses Land bei der Eurovision und wurde vierte mit dem Lied „Qélé, Qélé“. Die jetzt 22-jährige ist kurz vor ihrem Bachelor-Studienabschluss, behält aber ein hohes Tempo mit Auftritten und Studiosessions bei.

Mike Halterman: An welchen Projekten arbeiten Sie? Was können ihre Fans von Ihnen in diesem Jahr erwarten?

Sirusho: Ich arbeite zur Zeit an einigen großen Projekten, eines davon ist der neue Song „Time to Pray“, den ich mit meinen Mitstreitern bei der Eurovision, Boaz Mauda und Jelena Tomašević, mache. Der Song ist ein Protest gegen der Krieg, und der englische Text wurde vom israelischen Präsidenten Schimon Peres geschrieben. Ich arbeite auch an meinem vierten Studioalbum, das im Sommer veröffentlicht wird. Ich hatte auch die Premiere meines neuen Songs auf Griechisch, „Erotas“, und er ist bereits Nummer eins in allen armenischen Musikcharts. Meine Fans sind sehr zahlreich, und es ist mir eine Freude, hart für sie zu arbeiten.

Mike Halterman: Was sind einige der besten Erinnerungen, die sie an die Eurovision haben? Welchen Ratschlag würden sie den Sängern geben, die dieses Jahr das erste Mal an der Eurovison teilnehmen?

Sirusho: Die Eurovision ist ein sehr spaßiges Festival. Ich wurde es nicht einen Wettbewerb nennen wollen, weil die Wettbewerber zu Freunden werden. Ich wünsche den Teilnehmern, dass sie es genießen und nicht Angst davor haben. Die Eurovision kann so viel geben und nehmen; es brachte meine Karriere auf ein neues Niveau, [und] jetzt arbeite ich und habe Fans in ganz Europa, und es ist wundervoll.

Mike Halterman: Die Musikvideos für dieses Jahr sind auf youtube.com/eurovision verfügbar. Welche Songs sind ihre Favoriten, und welches Land hat die besten Chancen zu gewinnen?

Sirusho: Ich habe einige der Teilnehmer dieses Jahres in verschiedenen Ländern getroffen, wo ich als Gast aufgetreten bin und sie ihre Promotion-Touren machten. Ich habe nicht alle Auftritte gesehen, so dass ich nicht urteilen kann. Außerdem ist die Eurovision voll von Überraschungen; das ist es, was sie interessant macht.

Mike Halterman: Sie haben einer Bachelor-Abschluss in internationalen Beziehungen in Aussicht. Wie wollen sie ihren Abschluss einsetzen? Wenn sie morgen aufhören müssten zu singen, welche Art der Karriere würden sie einschlagen wollen mit ihrem Abschluss?

Sirusho: Internationale Beziehungen sind etwas, was mich interessiert hat. Ich mag es zu lernen. Ich tendiere dazu, weiter zu lernen, aber ich möchte nicht einmal daran denken, meine [Gesangs-]Karriere zu stoppen. Ich bin damit groß geworden, sie ist ein großer Teil dessen, was ich bin, und selbst, wenn irgend etwas mit meinen Stimmbändern passieren sollte, kann ich weitermachen mit dem Texten und Produzieren von Songs für meine Kollegen… genug damit; ich habe immer noch so viel in mir, das ich meinem Publikum geben kann!

Tajči

Tajči, geboren als Tatjana Matejaš, wurde im Alter von 19 Jahren in Jugoslawien berühmt, als sie die Diamantene Schallplatte für ihren charakteristischen Hit „Hajde da ludujemo“ (Let's Go Crazy) bekam. Sie führte den Sang beim Eurovision Song Contest im Jahre 1990 auf, der in ihrer Heimatstadt Zagreb stattfand, und wurde Siebte. Der Krieg im früheren Jugoslawien brach ihre Karriere ab, und sie zog um in die Vereinigten Staaten, wo sie während der vergangenen 17 Jahre lebte. Nun tourt sie mit ihrem Mann durch die Vereinigten Staaten, wobei sie eine Auswahl zeitgemäßer christlicher Musik aufführt. Im Alter von 38 Jahren ist sie überglücklich, „alles zu haben“: eine eigene Familie und die Gelegenheit, zu eigenen Bedingungen Musik zu machen. Eine Chronik ihrer Karriere ist auf ihrer Website zu finden.

Mike Halterman: An welchen Projekten arbeiten Sie zurzeit? Was können Ihre Fans in Amerika und Europa dieses Jahr von Ihnen erwarten?

Tajči: Neben meinen regulären Touren – ich mache vier pro Jahr – arbeite ich an einer Show, die „Need a break“ heißt, das ein kleiner Schritt weg von meiner spirituellen Musik und mehr „alltäglich“ ist. Es handelt mehr davon, was Mütter mitmachen – mit Heirat und Kindern. Es ist eine lustige Show. Was ich mache, ist, Geschichten zu erzählen. Es handelt davon, wie ich bin. Es handelt davon, wer ich bin. Das ist der Grund, weshalb Popmusik für mich als Künstlerin nicht geklappt hat. Dieses neue Format ist großartig für mich, es ist sehr erfüllend, und ich bin sehr gespannt und freue mich darauf, das tun zu können und mehr Musikstile zu erforschen.

Ich hoffe auch, dieses Jahr nach Zagreb zu kommen und meine neue Musik dort unter die Leute zu bringen. Ich denke, es ist an der Zeit. Ich war 17 Jahre weg, und sie spielen immer noch meine alte Musik, und manchmal gehe ich dorthin und mache Radio- und Fernsehinterviews… Ich weiß nicht, ob es an der Zeit ist, dass sie sehen, was ich mache. Jeder kann meine Sachen online sehen, aber am besten sind meine Live-Auftritte; es gibt so viel Energie und Kraft, die man in Aufnahmen oder Videos nicht sehen kann. Es macht einen Unterschied aus, wenn Du wirklich im Raum bist. Ich möchte es ihnen bringen und sagen: „Hier, meine Landsleute, meine alten Fans, so bin ich heute. So bin ich in den letzten 17 Jahren gewachsen.“ So ähnlich wie eine Wiedervereinigung.

Mike Halterman: Was sind Ihre besten Erinnerungen, die sie an die Teilnahme beim Eurovision Song Contest haben? Welche Ratschläge würden Sie Sängern geben, die dieses Jahr das erste Mal am Wettbewerb teilnehmen?

Tajči: Ich mochte es wirklich aufzutreten. Ich genoss die Energie, dass alle zusammenkamen, zu singen und mit anderen Leuten über ihrer Karrieren zu sprechen. Das war das Highlight. Ich habe mich weder um die Presse noch um den Aspekt des Wettbewerbs gekümmert; aber man muss über so vieles nachdenken, das ganze Land schaut auf Dich. Ich denke, das es niemals nur um Musik gehen kann, es ist eher politisch. Aber es kommen immer Dinge mit, wenn man ein Treffen dieser Art hat.

Zu der Zeit, als ich da war, war ich die letzte Repräsentantin vor dem Zerfall Jugoslawiens, und es war während der Wiedervereinigung Europas; jeder war ein weniger angespannter und erhaben hinsichtlich dessen… und ich war so jung, als ich all die Erfahrungen machte. Ich glaube nicht, dass ich wusste, was ich daraus machen sollte. Aber es war eine großartige Erfahrung, an die ich mich immer erinnern werde. Der Abend meines Lebens, naja, einer von ihnen.

Es ist auch sehr emotional, weil der Sänger, der in diesem Jahr gewann, über „unite unite, Europe“ sang („Vereinigt Europa!“). Es war zu der Zeit perfekt. Nachdem er gewonnen hatte, zog er im Green room eine Rose auf dem Bouquet und gab sie mir und machte mir ein paar Komplimente. Für ein 19-jähriges Mädchen hieß das viel.

Mein Ratschlag ist, Spaß zu haben und alles mit dem Herzen zu tun. Macht es nicht für den einzigen Grund, zu gewinnen, nicht, um Eure Karriere zu starten, sondern, weil Ihr es liebt, und es das ist, was Ihr tut, und Ihr gut darin seid. Ihr könnt eine Inspiration für jemanden sein, und es kann mehr sein, als nur Unterhaltung zu liefern.

Mike Halterman: Die Musikvideos für dieses Jahr sind unter youtube.com/eurovision zu finden. Welche Songs sind Ihre Favoriten, und was glauben Sie, welches Land die besten Chancen hat zu gewinnen?

Tajči: Da wir mitten in einer Tour sind, habe ich mich ein wenig durchgescrollt, und ich glaube, dass die Qualität die Songs wirklich wundervoll ist. Ich fühle mich, als wollte ich meine Koffer packen und im Sommer nach Europa fahren, weil ich glaube, dass es ein Sommer für großartige Club-Music wird!

Ich bin parteiisch gegenüber Ländern, die in ihrer eigenen Sprache singen, und ich kann sehen, wie einige Länder, wie sie sogar, wenn sie tanzen und ethnische Elemente einbauen… Ich mag das.

Ich mag den Typen aus Norwegen, ich glaube, er ist so ernsthaft und sah mir nicht so aus, als wolle er etwas „versuchen“, er war einfach er selbst. Der Song ist nett und fröhlich. Es macht nichts aus, dass er wirklich hübsch ist und eine gute Aura um sich hat. Er hatte so viel Energie, und er packte mich sofort, die Art, wie er sich bewegte, wie er sang, es hat mich angehalten.

Ich liebe auch Malta, ich bin ein Fan der großen Balladen. Sie hat eine wundervolle Stimme. Und Zypern, sie hat für mich auch das Zeug. Ich mag auch den französischen Song, aber ich mal auch die allgemein die französische Sprache. Bosnien hat auch einen guten Song, sie habe ein gewisses Gefühl, aus dem sie immer etwas herausziehen und das für sie funktioniert. Von Kroatien war ich nicht so sehr angetan, aber ich bin stolz auf sie, dass sie immer noch auf Kroatisch singen, obwohl es für manche Leute nicht so hübsch wie Englisch klingt. Alles andere war eher von der Form: „Es ist schön, aber ich hab's schon mal gesehen.“

Alles sieht nun so aus wie Hollywood; ich glaube aufgund der Zeiten, in denen wir leben. All die Mädchen sind so hübsch und ihre Haare und ihr Makeup sind perfekt, und nun fühle ich mich wie eine alte Dame, aber ich vermisse die Charaktere von den verschiedenen Teilen der Welt. Es ist so sehr durch Hollywood beeinflusst – und durch die westliche Musikindustrie. Es war unvermeidbar, die Verschmelzung von allem [Ost und West] zu einem, also bin ich parteiisch und bringe ein gewisses lokales Element ein. Es kommt mit dem Finden der Identität und dem Finden eines Platzes in der Welt als Land.

Als Freiwillige verbringe ich meine Zeit in einer örtlichen Schule und lehre die Schulkinder ethnische Tänze. Ich lebe nun im Mittleren Westen, habe aber einige Zeit in Los Angeles und New York gelebt, wo sie sich der ethnischen Gruppen ein bisschen mehr bewusst sind. Ich lehre sie diese Tänze, um ihnen ein kleines Gefühl davon zu gehen, was in der neuen Art von Kultur und Musik verloren gegangen ist. Ich unterrichte einige Kinder, die aus anderen Ländern adoptiert wurden, und frage mich, ob sie jemals einen Song auf Bulgarisch oder Italienisch oder in sonst einer Sprache singen werden.

Meine Kinder sind halb amerikanisch, halb kroatisch und ich sehe, wie ich in meinem eigenen Leben „globalisiert“ werde und wie Völker ihr ethnisches Volkstum und ihre Kultur und all das verlieren. Also versuche ich meine Kinder, Sprachen zu lehren und, wie man tanzt, weil das die Art ist, wie ich aufgewachsen bin.

Mike Halterman: Ich habe einen Clip Ihres Filmberichts auf YouTube gesehen, und mir ist einer der Kommentare aufgefallen, wo Sie gebeten werden, „nicht ihr Zuhause, Kroatien“, zu vergessen und zurückzukommen, weil die Fans dort Sie vermissen. Jetzt, wo Sie sich Ihr Leben in Amerika eingerichtet haben, sehen Sie sich je mit Ihrer Familie zurück nach Kroatien ziehen? Welchem Land fühlen Sie sich mehr verbunden, den Vereinigten Staaten oder Kroatien, und warum?

Tajči: Ich möchte meine Kinder mitnehmen und mindestens ein Jahr dort verbringen, wenn sie Teenager sind, so dass ich ihnen mein Land zeigen kann und sie dort andere Dinge lernen können. Aber ich weiß nicht, sobald Du einmal wegziehst, ist es schwer zurückzugehen. Ich vermisse mein Land, ich vermisse die Geschichte. Ich vermisse meine Wurzeln. Ich vermisse es, einem Freund über den Weg zu laufen und über die High School und die Graduate School zu sprechen, Dinge, die Du nicht hast, wenn Du wegziehst. Ich liebe, was ich tue, und ich liebe, was Amerika zu bieten hat und was Amerika mir geboten hat. Dort gibt es eine gewisse Art von Freiheit, die Du hast, die Du in einem kleineren Land nicht haben kannst.

Ich werde immer kroatisch sein, es ändert nichts daran, wie lange ich hier bleibe. Wenn ich nach Hause nach Kroatien gehe, wenn ich dahin gehe, fühle ich mich, als sei ich zu Hause, aber wenn ich nach Amerika zurückkehre, fühle ich mich auch zu Hause. Ich glaube, ich muss sagen, dass jemand überall „zu Hause“ sein kann, wo sie Frieden in sich selbst haben. Du vermisst einige Dinge von Orten, denen Du gewesen bist, und ich vermisse Kroatien. Ich möchte meinen Kindern zeigen, wo ich aufgewachsen bin, und die Parks, in denen ich gespielt habe. Es mag sein, dass das ein Gefühl ist, was ich gerade habe, ich weiß es nicht. Ich habe ein gutes Leben, meinen Ehemann und meine Kinder, und ich liebe es, die Art von Musik zu machen, die ich machen will – ohne irgendwelche Verträge oder Verpflichtungen. Ich bin sehr glücklich.

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Quellen

  Dieser Artikel ist eine Übersetzung eines fremdsprachigen Artikels (mit originärer Berichterstattung) vom 11.05.2009