Erster Selbstmordanschlag seit Räumung des Gaza-Streifens

Jerusalem (Israel), 28.08.2005 – Mindestens 21 Menschen wurden verletzt, als sich ein palästinensischer Selbstmordattentäter am Eingang des zentralen Busbahnhofs von Beerscheba selbst in die Luft sprengte. Insgesamt mussten 50 Menschen im Krankenhaus behandelt werden, die meisten von ihnen wegen eines erlittenen Schocks.

Angeblich wollte der Attentäter in einen Bus einsteigen. Der aufmerksame Busfahrer schöpfte jedoch Verdacht und alarmierte Sicherheitskräfte. Als diese sich näherten, zündete der Attentäter den Sprengstoff auf der Straße. Gegenüber dem israelischen Rundfunk erklärte der Busfahrer: „Ich habe den Wachdienst verständigt. Der Attentäter entfernte sich dann etwa hundert Meter weit und flog in die Luft.“ Der Anschlag ereignete sich drei Tage, nachdem israelische Soldaten fünf Mitglieder des Islamischen Dschihad verfolgt und schließlich getötet hatten. Gewaltbereite palästinensische Organisationen hatten daraufhin Vergeltung angekündigt.

Seit Februar gilt zwischen Israel und der palästinensischen Autonomiebehörde ein offizieller Waffenstillstand, zu dem sich nach langwierigen Verhandlungen mit dem palästinensischen Präsidenten auch die verschiedenen palästinensischen Widerstandsorganisationen bereit erklärt hatten. Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas verurteilte dann auch den Anschlag als „terroristischen Angriff“. Der letzte Selbstmordanschlag war am 12. Juli in der israelischen Hafenstadt Netanja vor einem Einkaufszentrum verübt worden. Dabei waren fünf Menschen ums Leben gekommen.

Quellen