Erdbeben in der Türkei – viele Tote befürchtet

Veröffentlicht: 23:10, 23. Okt. 2011 (CEST)
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Ankara (Türkei) / Denver (Colorado) (Vereinigte Staaten), 23.10.2011 – Ein schweres Erdbeben mit einer Momenten-Magnitude von 7,2 MW hat den Osten der Türkei erschüttert. Das meldete die Erdbebenwarte des United States Geological Survey (USGS). Nach Angaben türkischer Seismologen lassen die Intensität und die geringe Herdtiefe des Erdbebens von 20 Kilometern befürchten, dass die Zahl der Toten über 1.000 beträgt. Derzeit sind ersten Angaben zufolge bis zum Abend 77 Tote geborgen worden.

Die tektonische Situation am Erdbebenort

Das Erdbeben, welches bis in den Nachbarstaat Armenien zu spüren war, ereignete sich um 13.41 Uhr Ortszeit (12.41 Uhr MESZ). Das Epizentrum liegt in der Nähe der iranischen Grenze in der Nähe von Tabanli. Dort wurden zahlreiche Häuser zerstört.

Besonders betroffen ist auch die Umgebung von Erciş in der Provinz Van. „Es sind so viele tot. Mehrere Gebäude sind eingestürzt, da ist zuviel Zerstörung“, sagte Zulfikar Arapoglu, der Bürgermeister der 70.000 Einwohner zählenden Stadt dem türkischen Fernsehsender NTV. Mindestens zwei mehrstöckige Häuser sind eingestürzt. Viele Menschen rannten auf die Straßen und liefen umher. Panik brach aus. Bis zum Abend wurden dort 50 Leichen gefunden und nach Angaben des staatlichen Krankenhauses der Stadt sind 1.000 Verletzte eingeliefert worden. Einwohner warfen der Regierung vor, dass sie nicht schnell genug helfe. In der Provinzhauptstadt Van wurden durch das Beben 10 Gebäude dem Erdboden gleichgemacht, darunter auch ein siebenstöckiges Schülerheim.

Die Türkei liegt in einer seismisch aktiven Zone zwischen der Afrikanischen und Eurasischen Platte und ist häufig Schauplatz von Erdbebenkatastrophen. 95 Prozent der Türken leben in erdbebengefährdeten Gebieten. 1976 hatte ein Erdbeben mit Zentrum in der Provinz Van rund 4.000 Opfer gefordert. Das heutige Erdbeben ereignete sich allerdings in einer Gegend, in der die Arabische Platte mit der Eurasischen Platte kollidiert.

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