Ende der Klebeproteste: Letzte Generation mit neuer Strategie
Veröffentlicht: 14:44, 3. Feb. 2024 (CET) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Berlin (Deutschland), 03.02.2024 – Die Mitglieder der umstrittenen Aktivistengruppe Letzte Generation wollen in Zukunft auf Klebeaktionen verzichten. Das teilte die Organisation in einem Papier mit dem Titel „Strategie für 2024“ mit. Stattdessen soll der Fokus auf im März beginnende „ungehorsame Versammlungen im ganzen Land“ gelegt werden. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Letzte Generation vermehrt auf friedliche „Märsche“ gelegt. Nun sollen die für den Klimawandel verantwortlichen Personen sowie Politiker „öffentlich und vor laufenden Kameras“ konfrontiert werden.
Als Grund für den Kurswechsel wird vor allem mangelnder Zulauf genannt. Anfeindungen durch Betroffene der Aktionen sowie rechtliche Folgen der Proteste hätten laut Aktivist Lars Werner viele Menschen abgeschreckt. Auch haben die Aktionen zuletzt weniger mediale Aufmerksamkeit erfahren — so rückten Anfang Januar die Proteste von Landwirten gegen die Bundesregierung ins Licht.
Seit Anfang des Jahres 2022 sorgt die Letzte Generation mit ihren Protesten für mehr Klimaschutz für kontroverse öffentliche Diskussionen. Aktivisten klebten sich an vielbefahrene Straßen, übergossen Kunstwerke mit Flüssigkeiten oder besprühten öffentliche Gebäude mit Farbe. Politiker aller Parteien stellten die radikale Vorgehensweise der Organisation infrage; von vielen Seiten wurden härtere Strafen gegen die Protestler gefordert. Dennoch führte die Letzte Generation 2023 knapp 550 Aktionen durch, auf die 3700 rechtliche Verfahren folgten.
Wie die Gruppe, die nun auch zur Verbindung von Klimaschutz und Antifaschismus aufruft, den öffentlichen Diskurs zur Erderwärmung in Zukunft beeinflussen wird, bleibt damit offen. Die nächste Demonstration in Berlin wurde abgesagt: Stattdessen soll gegen Rechtsextremismus protestiert werden.