Elektroautohersteller Tesla plant Börsengang
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San Carlos (Vereinigte Staaten), 01.02.2010 – Der US-Automobilhersteller Tesla Motors, der sich vor allem durch die Vermarktung von Elektroautos einen Namen gemacht hat, plant im laufenden Jahr den Gang an die Börse. Das Unternehmen erwartet sich davon eine Aufstockung seines Kapitals in Höhe von rund 100 Millionen US-Dollar zur Finanzierung weiterer Investitionen in den Bau neuer Modelle.
Tesla war vor allem durch den Bau eines Sportwagens auf Basis der Lithium-Ionen-Akkumulatoren-Technologie für den Elektroantrieb, den Tesla Roadster, hervorgetreten (Preis: knapp 110.000 US-Dollar). Im Januar feierte Tesla Motors den Verkauf des tausendsten Roadsters, der bis zum 24. Januar auf der Detroit-Motor-Show ausgestellt war.
Wie im Januar bekannt wurde, hat Tesla Motors ehrgeizige Expansionspläne. Bereits in Detroit wurde der neue „Tesla Model S“ der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. Es soll sieben Passagieren Platz bieten (fünf Erwachsenen und zwei Kindern) und, dank eines Steuernachlasses, in den USA rund 50.000 US-Dollar kosten. Die Markteinführung dieses Modells ist für 2012 geplant.
Mit dem Roadster allein wird Tesla langfristig nicht erfolgreich sein. Der Sportwagen sorgte zwar für einigen Pressewirbel. Seit 2003 machte der kalifornische Autobauer damit jedoch mehr als 230 Millionen US-Dollar Verlust. Die Produktion des Roadster soll daher im kommenden Jahr auslaufen.
Zur Finanzierung einer Produktionsanlage für das neue „Model S“ stellt die US-Regierung, genauer: das US-Energieministerium, einen Kredit in Höhe von 465 Millionen US-Dollar zur Verfügung. Der Kredit ist Teil eines Programms namens „Advanced Technology Vehicles Manufacturing Loan Program“ (ATVM). Das Programm wurde bereits 2008 aufgelegt und soll die Abhängigkeit der USA vom Erdöl verringern. Standort der Produktionsstätte für die geplante Familienkutsche wird wahrscheinlich eine alte Werkshalle der Nasa in Downey, einem Vorort von Los Angeles, die zu diesem Zweck umgebaut werden soll. Bei der Kreditvergabe für das ATVM werden Bewerber bevorzugt, die alte Produktionsstätten sanieren statt Neubauten zu planen.
Die Pläne von Tesla gehen jedoch inzwischen über den US-Markt hinaus. Tesla will sich künftig stärker auch in Europa engagieren. Im Jahr 2010 sollen Niederlassungen unter anderem in Frankfurt, Mailand, Paris, Kopenhagen und Zürich eröffnet werden. Bisher ist Tesla in den europäischen Metropolen London, München und Monaco vertreten. In Europa konnte Tesla bisher 180 Exemplare des „Roadster“ absetzen. Mit dem „Model S“ will Tesla neue Käuferschichten ansprechen. Es soll mit einer Batterieladung 400 Kilometer weit fahren können. Anschließend wird mit einer Ladezeit des Akkus von drei bis vier Stunden gerechnet. Bereits vor dem Start der Produktion liegen 2000 Bestellungen für das Fahrzeug vor.
Der Börsengang wird von Branchenkennern mit Interesse verfolgt, weil sich daraus Aussagen bezüglich der Zukunftsperspektiven des Marktes für Elektroautos ableiten lassen. Die Massentauglichkeit der angebotenen Fahrzeuge in diesem Marktsegment hängt vor allem davon ab, ob es den Entwicklungsabteilungen der hier tätigen Unternehmen schnell genug gelingt, die Kapazität, Reichweite und Ladezeiten der erforderlichen Antriebsakkumulatoren der Elektromotoren weiterzuentwickeln.
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Quellen
- ftd.de: „Tesla-IPO: Testballon für Gläubige“ (01.02.2010)
- AFP via google.com: „US-Elektroautobauer Tesla will in Europa expandieren“ (19.01.2010)
- golem.de: „Tesla erhält Kredit von der US-Regierung“ (22.01.2010)
- focus.de: „Pkw: Tesla stellt 1 000ten Roadster her“ (13.01.2010)
- welt.de: „Tesla: Elektroautobauer an die Börse“ (01.02.2010)
- ftd.de: „Elektroauto-Pionier: Tesla bereitet Börsengang in den USA vor“ (01.02.2010)