Eishockey: Metro Stars gegen Tigers 0:1
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Düsseldorf / Nürnberg (Deutschland), 29.12.2004 – War man in dieser Saison an der Düsseldorfer Brehmstraße gewohnt viel „Metro“ und wenig „Stars“ zu erleben, hat sich das spätestens seit dem 23.12.2004 ins Gegenteil verkehrt. Den guten Eindruck, den besonders auch die oft gescholtene Defensivabteilung der DEG schon beim 3:1 gegen die Pinguine aus Krefeld hinterlassen hatte bestätigte die Mannschaft nun gestern.
Eishockeyfans sagt ein 0:1 nach Penaltyschießen schon alles.
Drei Drittel lang wehrten sich die Metro Stars nicht nur erfolgreich gegen die Nürnberger Übermacht. Obwohl die DEG nur mit drei Reihen (17) gegen vier Nürnberger Reihen stand, hatten die Zuschauer nur selten den Eindruck, dass Nürnberg seinem Anspruch gerecht wurde. Die Sportfans spürten den Vorsprung von elf Tabellenplätzen und 28 Punkten kaum. Die Defense der DEG machte die beste Überzahlmannschafft der Liga selbst bei drei gegen fünf Unterzahl beinahe lächerlich. Leider gelang der DEG aber auch in Überzahl keine erfolgreichere eigene Leistung.
0:0 nach drei Dritteln hört sich denn auch wesentlich Ereignisloser an, als das Spiel tatsächlich war. Bereits im ersten Drittel wurde ein offener Schlagabtausch im übertragenen wie auch im wörtlichen Sinne des Wortes geboten. Dabei taten sich besonders Spieler mit NHL-Erfahrung unrühmlich hervor und verwechselten das Eishockerund all zu oft mit dem Boxring.
Leider bekamen der normalerweise eher souverän agierende Referee Roland Aumüller und seine beiden Linesmen die Aggressionen auf beiden Seiten bis zum Schluss nicht wirklich in den Griff. Viele notwendige Korrekturen von Aumüller an den Entscheidungen seiner Kollegen ließen bis zum Schlußpfiff auf beiden Seiten die Emotionen hochkochen. So dass schließlich der aggressive Funke auch ins Publikum übersprang.
Dabei sagen die statistischen 20 Strafminuten auf Düsseldorfer und 16 auf Nürnberger Seite eigentlich nur aus, wie viele versteckte Fouls und Tätlichkeiten die drei Unparteiischen übersahen.
Im ersten Drittel zappelte der Puck nach einem Ansatzlosen flachen Schuss aus kurzer Distanz zwar einmal im Netz der Metro Stars doch war zuvor abgepfiffen worden. Aber auch Svoboda im Nürnberger Gehäuse war nach einem Schuss vom Pellegrims (2.) bereits einmal geschlagen und musste sich von der Querlatte aushelfen lassen.
So gingen die Mannschaften mit 0:0 in die erste Drittelpause.
Das zweite Drittel verlief mit deutlich weniger Fouls noch hochklassiger als bereits das erste. Dabei war die DEG phasenweise Feldüberlegen (14:6) erzielte aber das mehr als verdiente Führungstor nicht. In den letzten fünf Minuten des zweiten Durchgangs allerdings ließen sich die Metro Stars in einer Weise durch Nürnberger Angriffe im eigenen Drittel einschnüren, die den gut 5.000 Zuschauern an der Brehmstraße zeitweise die Gesänge in der Kehle ersticken ließ.
Wer nun während der zweiten Pause befürchtete und argwöhnte die Metro Stars könnten ihrem hohen Tempo während der beiden ersten Drittel Tribut zollen müssen sollte sich irren. Auch im dritten Drittel hielten die Düsseldorfer nicht nur mit sondern machten das Spiel. Sie scheiterten jedoch immer wieder auch mit besten Chancen am Nürnberger Ausnahmetorhüter Adam Svoboda.
Mit einer Statistik von insgesamt 28:25 Torschüssen gingen die Metro Stars schließlich hoffnungsfroh in ein Penaltyschießen, das sie eigentlich hätten gewinnen müssen, wenn… Ja wenn nicht der Eishockepfosten rund wäre. Aber der Reihe nach.
Nürnberg verlässt das Losglück. Die Tigers müssen vorlegen und geraten schnell mit 1:0 in Rückstand. Bis zum fünften. Schützen können sie jeweils nurmehr zum 3:3 ausgleichen und die Düsseldorfer haben noch einen Penalty to go. Die Düsseldorfer Fans jubeln schon, als sich der Puck an Svoboda vorbei ins Nürnberger Gehäuse senkt. Aber was ist das? Das Ding hat zuviel Effet und springt vom rechten Pfosten wieder heraus.
Den so vom Schicksal düpierten Düsseldorfern ging jetzt die Puste aus und Vasiljevs gelang nach offiziellen 60 Minuten und 13 Sekunden mit dem sechsten Penalty der Siegtreffer für die Ice Tigers gegen Alexander Jung. Keiner der offiziell 5056 Zuschauer jedoch ließ irgendwelche Zweifel daran aufkommen, dass der Düsseldorfer Goalie Alexander Jung mehr als „nur“ Ersatzmann für den weiterhin kranken Trefilow ist.
Die DEG aber ist durch die Niederlage auf den zwölften. Platz und damit in gefährliche Nähe zur Abstiegsrunde abgerutscht.
Nichtsdestotrotz nötigte die Leistung der Düsseldorfer allen Zuschauern Respekt ab. „Wenn die schon die ganze Saison so gespielt hätten, stünden wir jetzt nicht da unten drin“, war sinngemäß das Fazit der meisten DEG-Fans. „In dieser Form können unsere Jungs die Playoffs noch packen“ sind wieder andere trotz mittlerweile acht Punkten Abstand zum begehrten achten Platz überzeugt.
Die Nürnberger dagegen verteidigten mit Ihrem Sieg bei gleichzeitigen Patzern der Verfolger aus Köln und Mannheim ihren ersten Platz in der Tabelle der DEL.