Einbürgerungen: Mehr Briten wollen Deutsche werden

Veröffentlicht: 20:45, 13. Jun. 2017 (CEST)
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Berlin (Deutschland), 13.06.2017 – Nachdem Großbritannien für den Brexit gestimmt hatte, suchen viele Briten eine neue Heimat, darunter auch in Deutschland. Die Einbürgerungen im Jahr 2016 stiegen im Vergleich zum Vorjahr in Deutschland um 361 Prozent. Im vergangenem Jahr holten sich Briten so viele deutsche Pässe wie nie zuvor. Das Statistische Bundesamt teilt mit, dass sich 2.865 Briten einbürgern ließen; 2.200 mehr als noch 2015. Allein in Hamburg wurden vergangenes Jahr 280 Anträge auf Einbürgerungen gezählt, die von Briten gestellt wurde. 206 davon am oder kurz nach dem 23. Juni 2016, dem Tag des Brexit-Votums.

Ein deutscher Reisepass

Insgesamt haben im Jahr 2016 rund 110.400 Menschen die deutsche Staatsbürgerschaft nach einem Antrag verliehen bekommen. Somit steigt die Zahl der Einbürgerungen um 2,9 Prozent. Ein positives Zeichen, denn in den beiden Jahren zuvor ging die Zahl der „Neudeutschen“ leicht zurück. Die größte Gruppe mit einem neuen deutschen Pass kommt aus der Türkei. 16.290 Türken beantragten und erhielten die deutsche Staatsbürgerschaft. Um 16,9 Prozent fiel dabei die Zahl der Türken, die sich einbürgern lassen wollten. Ehemalige polnische Staatsbürger, welche Deutsche wurden, stellen die zweitgrößte Gruppe. 6.632 ehemalige Polen bekamen die deutsche Staatsbürgerschaft. Dies entspricht einem Plus von 11,3 Prozent.

Durchschnittlich betrug das Alter der Eingebürgerten 33 Jahre. Ihre Aufenthaltsdauer vor der Einbürgerung in Deutschland betrug dabei im Durchschnitt 17 Jahre. Auch wie in den vergangenen Jahren war der Anteil der Frauen, die sich einbürgern ließen, mit 53,9 Prozent höher als der der Männer. Knapp 60 Prozent der „Neudeutschen“ stammen aus Europa, darunter 29 Prozent aus der Europäischen Union.


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