EU will Sparer in Zypern an der Krise beteiligen

Veröffentlicht: 15:24, 19. Mär. 2013 (CET)
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Nikosia (Zypern), 19.03.2013 – Die zypriotische Regierung hat die EU um Hilfe für die in die Krise geratenen Banken ersucht, die sie nicht mehr stützen könne. Viele zyprische Banken hatten in Griechenland investiert und gerieten durch die dortige Schuldenkrise in Schwierigkeiten. Allein die beiden größten Geldinstitute in Zypern machten Verluste von 4,5 Milliarden Euro.

Bank in Zypern

Der Bankensektor hat in Zypern ein großes Gewicht: Das BIP in Zypern belief sich 2011 auf 18 Milliarden Euro, die Bilanzsumme der Banken auf 150 Milliarden Euro. Der Anteil der Banken im zypriotischen Aktienindex beträgt 80 Prozent.

Der Rettungsplan der EU sieht eine europäische Unterstützung von 10 Milliarden Euro vor und eine Beteiligung der Kontoinhaber mit 5,8 Milliarden Euro. Auf zypriotischen Konten liegen insgesamt 30 Milliarden Euro von durch die Einlagensicherung gedeckten Guthaben unter 100.000 Euro, insgesamt 38 Milliarden Euro sind größere Guthaben. Bei den Verhandlungen soll sich der zypriotische Präsident Anastasiades geweigert haben, die großen Guthaben mit mehr als 10 Prozent zu belasten, das wären 3,8 Milliarden Euro. Damit müssten die kleinen Guthaben 2 Milliarden Euro aufbringen, das wären 6,5 Prozent. Die Kontoinhaber sollen mit Aktien ihrer Banken entschädigt werden.

Ökonomen kritisierten diesen Tabubruch bei der Einlagensicherung heftig. Der Präsident Zyperns, Nikos Anastasiades, hat – in Anbetracht der knappen Mehrheitsverhältnisse – angekündigt, das Paket nachverhandeln zu wollen. Insbesondere ein Schutz für Kleinsparer sei erforderlich. Ähnlich hatte sich bereits der Präsident des EU-Parlaments, Martin Schulz, geäußert. Ein neuer Vorschlag soll Guthaben bis 20.000 Euro nicht mehr betreffen.

Die nötige Abstimmung im zypriotischen Parlament über die Zwangsabgabe wurde erst auf Montag, dann auf Dienstag verschoben. Die Banken bleiben bis Donnerstag geschlossen.

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