Durchstich im Gotthard-Basistunnel geglückt

Veröffentlicht: 23:46, 15. Okt. 2010 (CEST)
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Chur (Schweiz), 15.10.2010 –Der Durchstich durch den Gotthard-Basistunnel nahe Sedrun ist mittels einer Tunnelbohrmaschine um 14:17:55 Uhr Ortszeit ale erstes von drei Großprojekten geglückt. Die Maschine musste durch schweres Granitgestein fräsen und schuf eine Oströhre des künftig längsten Zweiröhrentunnels der Kategorie Eisenbahntunnel mit einer Länge von über 57 Kilometern. Der Tunnel wird noch um eine geringfügig kürzere Weströhre erweitert.

Karte der Gotthardachse der Neuen Eisenbahn-Alpentransversale NEAT

Der Zeitpunkt der Fertigstellung des Basistunnels ist weiterhin unklar, könnte wohl aber zwischen 2016 und 2020 liegen. Nach erfolgter Verkehrsfreigabe sieht das Tunnelkonzept vor, dass Hochgeschwindigkeitszüge mit sowohl Gütertransportwagen als auch Personenwagen die Alpentransversale überwinden und zu einer Verlagerung des Transportwesens von der Straße auf die Schiene beitragen. Angeblich sollen in der 1. Klasse besondere Sessel zum Einsatz kommen, welche sich automatisch in die jeweilige Fahrtrichtung drehen und alle Himmelsrichtungen im Blickfeld haben.

Nachteile von der Eröffnung befürchten in Deutschland die Anwohner der rechtsrheinischen Bahnstrecke entlang der Strecke Rüdesheim. Hier kreuzt die vielbefahrene Bundesstrasse 42 den Schienenstrang entlang des UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal und ist derzeit durch eine Vollschrankenanlage gesichert. Die erwartete Zugfolge von etwa vier Minuten könnte diese Schranke dauerhaft geschlossen halten, so dass dringender Handlungsbedarf durch eine Tunnel- oder Brückenlösung zur Querung besteht; auch über eine Lärmschutzlösung ist noch nicht das letzte Wort gesprochen.

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Quellen