Dozent der J. W. Goethe-Universität belästigt Studentin sexuell

Veröffentlicht: 16:04, 12. Jan. 2018 (CET)
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Frankfurt am Main (Deutschland), 12.01.2018 – Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung am 3. Januar mitteilte, wird einem Dozenten eines sozialwissenschaftlichen Faches an der Goethe-Universität Frankfurt am Main in Frankfurt am Main vorgeworfen, eine Studentin sexuell belästigt zu haben. Der Dozent wäre bekannt dafür gewesen, allen Studenten das Du anzubieten und Kneipenabende zu organisieren. Er hätte als engagiert und kumpelhaft gegolten. Gerade dunkelhaarige Studentinnen hätte er jedoch oft über ihr Privatleben ausgefragt.

Die von der sexuellen Belästigung betroffene Studentin hatte sich für ein Studium in Asien interessiert, wobei ihr Dozent als Vermittler fungieren sollte. Dazu sollte ein Abendessen mit einer Gruppe von Wissenschaftlern in einem Restaurant stattfinden. Tatsächlich wurde jedoch in der Wohnung des Dozenten zu Abend gegessen, in der neben der Studentin und dem Dozenten nur noch eine Professorin aus Fernost anwesend war. Als letztere gegangen wäre, hätte der Dozent die Studentin gebeten, ihm noch beim Spülen des Geschirrs zu helfen. Aufgrund des Machtgefälles hätte die Studentin nach eigenen Angaben eingewilligt. Daraufhin hätte der Dozent sie nicht nach Hause gehen lassen wollen und ihr angeboten, auf seinem Sofa oder in seinem Bett zu schlafen, weil sie angeblich zu betrunken gewesen wäre. Er hätte ihr gesagt, ihm würde es nichts ausmachen, dass sie keinen Schlafanzug mitgenommen hätte. Als sie daraufhin zur U-Bahn gelaufen wäre, hätte der Dozent sie verfolgt und davon abgehalten, in die erste U-Bahn zu steigen. Später hätte sie an einer Exkursion des Dozenten in Asien teilgenommen, wo dieser übergriffig wurde. Als sie sich mit einem Kommilitonen leidenschaftlich über ihre Beziehung unterhielt, hätte der Dozent sie direkt gefragt, ob sie im Bett auch so leidenschaftlich wäre. Immer wieder hätte er sie in den Arm genommen, an die Hüfte gepackt und sie zu sich herangezogen. Auf ihren Hinweis, dass sie das nicht wolle, hätte er nicht reagiert. Auf dem Rückflug hätte er ihr an die Innenseite des Oberschenkels gefasst.

Im Rahmen der Exkursion hätte die Studentin eine Leidensgenossin getroffen, der ähnliches widerfahren wäre. Ihr hätte er etwa vor den Augen anderer Seminarteilnehmer Schokolade geschenkt. Aus Angst vor einer Verlängerung der Studienzeit hätte sie das Seminar nicht abgebrochen.

Im Gleichstellungsbüro hätte man laut Aussage der von der sexuellen Belästigung betroffenen Studentin nicht helfen können, da sie nicht vergewaltigt worden wäre. Im Gespräch hätte der Dozent ihr mit schlechteren Noten gedroht. Inzwischen wurde gegen ihn eine Strafanzeige gestellt.

Die Universität widersprach dieser Darstellung, sondern gab an, dass Gespräche mit dem Dozent geführt worden wären und infolgedessen der Dozent im Sommer 2017 entlassen worden wäre. Der Dozent befände sich in einer Therapie und hätte der Studentin wegen der Presseberichte eine Unterlassungserklärung zukommen lassen.



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