Dienstleistungsgewerkschaft ver.di veröffentlicht „Schwarzbuch“ zum Discounter Lidl
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Berlin (Deutschland), 10.12.2004 - In einem in Berlin vorgestellten Schwarzbuch prangert die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di „unmenschliche Arbeitsbedingungen" bei der Discounterkette Lidl an. Das in Anlehnung an den Firmengründer Dieter Schwarz „Schwarz-Buch Lidl“ betitelte Werk erscheint bewusst am Tag der Menschenrechte und soll laut ver.di darauf aufmerksam machen, dass der wirtschaftliche Erfolg der Handelskette mit schlechten Arbeitsbedingungen einherginge. So würden Betriebsratsgründungen und Mitbestimmung der Arbeitnehmer systematisch verhindert, unbezahlte Überstunden seien an der Tagesordnung.
Zeitgleich hat ver.di für Lidl-Mitarbeiter eine Hotline eingerichtet sowie ein Flugblatt mit einem offenen Brief an Dieter Schwarz veröffentlicht.
Gegenüber der Financial Times Deutschland sprach die Schwarz-Gruppe in einer schriftlichen Stellungnahme von einer Diffamierungskampagne. Es sei allerdings unvermeidlich, dass bei dem rasanten Wachstum der Unternehmensgruppe in Ausnahmefällen auch Filial- oder Bezirksleiter mit Schwächen bei der Führung von Mitarbeitern eingestellt wurden. So habe man sich im letzten Jahr nach Beschwerden von Mitarbeitern auch von etwa 20 Führungskräften getrennt. Als Reaktion auf die Veröffentlichung des Schwarzbuches buchte der Konzern ganzseitige Anzeigen in zahlreichen deutschen Tageszeitungen.
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