Die größte Riesenschlange aller Zeiten war 13 Meter lang
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London (Großbritannien), 05.02.2009 – Titanoboa cerrejonensis ist der Name der wahrscheinlich größten Riesenschlange, die jemals auf der Erde existiert hat - das beschreiben Forscher der University of Toronto und des Florida Museum of Natural History in der aktuellen Ausgabe der Nature. Der Gattungsname leitet sich von „Titan“ nach der griechischen Bezeichnung für „riesig“ und „Boa“ als Typusgattung der Boinae ab. Der Artname wird von der Cerrejón-Mine als Fundort abgeleitet, der Name lautet also „riesige Boa von Cerrejón“.
Die Schlange wurde auf der Basis einer Reihe von Rückenwirbeln aus der namensgebenden Cerrejón-Kohlenmine im Departamento de La Guajira im Nordosten Kolumbiens beschrieben. Der etwa 58 bis 60 Millionen Jahre alte Fund bestand aus einem fast vollständigen Rückenwirbel sowie insgesamt 184 weiteren Wirbeln und Rippenknochen von insgesamt 28 Individuen. Dabei handelt es sich um die größten bekannten Schlangenwirbel für alle fossilen und rezenten Arten. Auf der Basis dieses Fundes wurde für die Art eine Gesamtlänge von etwa 13 Metern und ein Gewicht von 1.135 kg angenommen. Damit wäre Titanoboa die größte Schlangenart, die je existiert hat. In der Lebensweise ähnelte Titanoboa wahrscheinlich der heute in Südamerika lebenden Anakonda (Eunectes murinus).
Vor 60 Millionen Jahren war es heißer als angenommen
Spannende Aussagen erlaubt dieser Fund allerdings auch über das Klima, dass zur Zeit der Titanoboa geherrscht hat. Bei den so genannten wechselwarmen Tierarten, zu denen auch die Schlangen gehören, besteht ein direkter Zusammenhang zwischen der maximalen Körpergröße und der Temperatur. Dabei brauchen große Arten besonders hohe Umgebungstemperaturen, um eine Stoffwechselrate für ein entsprechendes Wachstum zu besitzen. Aufgrund der prognostizierten Körperlänge von 13 Metern wird eine durchschnittliche Jahrestemperatur von 30 bis 35°C für den Lebensraum der Schlange angenommen. Damit stellt die Schlange einen Indikator für deutlich höhere Temperaturen der neotropischen Region dar als bisher angenommen.
Quellen
- Nature 457: „Giant boid snake from the Palaeocene neotropics reveals hotter past equatorial temperatures.“ (05.02.2009)
- naturenews.com: „Scientists find world's biggest snake“ (04.02.2009)