Die Europäische Zentralbank senkt den Leitzins um 75 Basispunkte
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Brüssel (Belgien), 05.12.2008 – Die Europäische Zentralbank (EZB) senkte am 4. Dezember 2008 den Leitzins deutlich um 75 Basispunkte. Die Zentralbank reagiert damit auf die weltweite Finanzkrise und ihre erwarteten Auswirkungen auf die Wirtschaftskonjunktur in Europa. Der Leitzins liegt damit auf einem historischen Tiefstand von 2,5 Prozent. Zuletzt war der Leitzins im Frühjahr 2006 auf diesem niedrigen Niveau. Seit der Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung 1999, des Euros, wurde der Leitzins noch nie um mehr als 50 Basispunkte gesenkt.
Zur Begründung dieses Schritts verwies die EZB auf die gedämpften Erwartungen bezüglich des künftigen Wirtschaftswachstums. Die EZB ging zuletzt noch von einem Wachstum von 0,6 bis 0,8 Prozent im kommenden Jahr aus. Jetzt erwartet sie jedoch im günstigsten Fall eine Stagnation der Wirtschaft. Möglicherweise kommt es auch 2009 jedoch auch zu einem Rückgang der Wirtschaftsentwicklung, also einer Schrumpfung von bis zu einem Prozent. Zentralbankpräsident Jean-Claude Trichet bezeichnete die Risiken auf dem internationalen Finanzmarkt als „außergewöhnlich hoch“. Gleichzeitig sieht die EZB ein geringeres Inflationsrisiko. Für das kommende Jahr wird nur noch eine Teuerungsrate zwischen 1,1 und 1,7 Prozent erwartet. Zuletzt war die EZB noch von einer Inflation zwischen 2,3 bis 2,9 Prozent ausgegangen.
Der Schritt der EZB war allgemein erwartet worden. Er ordnet sich ein in ähnlich hohe Zinssenkungen anderer Zentralbanken. Die Bank of England senkte ihre Leitzinsen am Donnerstag um 100 Basispunkte auf 2,0 Prozent. Die Riksbank von Schweden senkte den Leitzins sogar um 175 Basispunkte auf jetzt ebenfalls 2,0 Prozent. Die Zentralbank Neuseelands senkte ihre Leitzinsen um 150 Basispunkte auf 5,0 Prozent.