Deutsches Auswärtiges Amt verschärft Reisewarnungen für Ägypten

Veröffentlicht: 20:25, 1. Feb. 2011 (CET)
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Berlin (Deutschland), 01.02.2011 – Nachdem sich die deutsche Bundesregierung mit Reisewarnungen für Ägypten bisher zurückgehalten hatte, verschärfte das Auswärtige Amt heute seine Einschätzung deutlich: „Das Auswärtige Amt rät aufgrund der aktuellen Entwicklungen und der instabilen Lage von Reisen nach ganz Ägypten dringend ab“, heißt es auf der Webseite des Ministeriums. Gestern war lediglich von Reisen in das nordafrikanische Land „abgeraten“ worden.

Scharm el-Scheich, Urlaubsparadies am Roten Meer

Begründet wird die Warnung mit der „Unübersichtlichkeit und schweren Vorhersehbarkeit der Gesamtsituation in Ägypten“. Auch in den Tourismusgebieten könne es zu Versorgungsengpässen und logistischen Schwierigkeiten kommen, hieß es weiter. Die Sicherheitslage in Ägypten wird als kritisch beurteilt. Ägyptische Sicherheitskräfte mit Ausnahme des Militärs zeigten derzeit keinerlei Präsenz, so die Mitteilung des Auswärtigen Amtes.

Deutsche Reiseveranstalter reagierten auf die neue Einschätzung umgehend mit der Ankündigung, bis Mitte Februar keine Touristen mehr nach Ägypten zu bringen. Das teilte ein Sprecher des Deutschen Reiseverbandes (DRV) am Dienstag in Berlin mit. Die Touristikunternehmen wollen auch von sich aus Reiseverträge für Reisen nach Ägypten kündigen.

Die Unternehmen fürchten nun Verluste wegen ihrer Geschäfte in Ägypten und Tunesien. Deutliche Rückgänge bei Buchungen von Reisen an den Nil oder an die Strände des Roten Meeres waren schon seit dem Beginn der Krise zu verzeichnen. Ägypten gehörte bisher für deutsche Reiseunternehmen zu den zehn am meisten nachgefragten Urlaubszielen.

Die 24 Teilnehmerinnen der „Miss Germany“-Wahl 2011, die sich in einem „Trainingscamp“ im ägyptischen Badeort Hurghada aufhielten, brachen ihren Aufenthalt vorzeitig ab. Ursprünglich sollten sie erst am Samstag nach Hause zurückkehren. Ihre Hotelanlage ist 500 Kilometer von der Hauptstadt Kairo entfernt. Die Rückkehr sei eine reine Vorsichtsmaßnahme, erklärte ein Managementsprecher.

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Quellen