Deutscher ICE in Thun entgleist

Artikelstatus: Fertig 01:09, 29. Apr. 2006 (CEST)
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Thun (Schweiz), 29.04.2006 – Bei einem Zugunglück einen Kilometer vor der Einfahrt in den Bahnhof der Schweizer Stadt Thun ist am Freitag früh ein ICE aus Deutschland entgleist. Der ICE 278 befand sich auf dem Weg von Interlaken nach Berlin. Der Zug der Deutschen Bahn AG bestand aus 12 Personenwaggons und zwei Loks, je eine vorne und eine hinten. Der ICE prallte gegen 06:35 Uhr mit zwei Lokomotiven zusammen. Die beiden aneinandergekoppelten Lokomotiven des Typs RE465 gehören der Schweizer BLS Lötschbergbahn AG (BLS).

Der Aufprall war so stark, dass acht Waggons und die vordere Lok entgleisten. Nach Ansicht von Bahnexperten hatte der Zug zum Zeitpunkt des Zusammenpralls eine Geschwindigkeit von rund 60 Kilometer pro Stunde. Infolge des Unfalls musste die Bahnstrecke längere Zeit gesperrt werden. Am Samstag kann der normale Zugverkehr voraussichtlich wieder aufgenommen werden. Warum der Zug auf die BLS-Bahn aufgefahren ist, ist derzeit noch nicht bekannt. Es gab keine Besonderheiten bei seiner Fahrt. Er war weder unpünktlich noch außerfahrplanmäßig unterwegs. Es entstand großer Sachschaden am ICE, dessen Höhe erst noch beziffert werden muss.

Bei dem Unglück wurden sieben Passagiere des ICE und der Lokführer, ein Schweizer, leicht verletzt. Sie kamen ins Krankenhaus. Die übrigen Fahrgäste liefen zu Fuß nach Thun zurück. Ein Sprecher der BLS sagte auf einer Pressekonferenz am Freitag: „Wir müssen dankbar sein, dass der Schutzengel mitgefahren ist.“ Zur Klärung der Unglücksursache haben die Ermittlungen begonnen.

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