Deutsche Helferin in Afghanistan getötet

Veröffentlicht: 17:48, 21. Mai 2017 (CEST)
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Kabul (Afghanistan), 21.05.2017 – Zwei Helferinnen einer Hilfsorganisation in Afghanistan wurden angegriffen. Unbekannte töteten eine deutsche Helferin und entführten ihre finnische Kollegin der schwedischen Hilfsorganisation „Operation Mercy“. Die beiden waren gegen 23 Uhr am Samstag vor einem Kabuler Gästehaus, in dem sie wohnten, angegriffen worden. Ein Sicherheitsmann wurde erschossen. Das teilte das afghanische Innenministerium am Sonntag mit. Ein Sprecher des afghanischen Innenministeriums meint: „Wir können nicht sagen, ob der Zwischenfall einen kriminellen oder terroristischen Hintergrund hat, aber eine Untersuchung läuft.“ Beide Täter konnten entkommen.

Blick auf Kabul

Aufgrund mehrerer Angriffe wurden die Quartiere der Hilfsorganisationen aufgerüstet. Die deutsche staatliche Entwicklungshilfsorganisation GIZ zog letztens erst in ein schwer gesichertes Lager am Kabuler Stadtrand. Dafür wurde das einstige Quartier in der Innenstadt aufgegeben. Das deutsche Außenministerium warnt vor Reisen nach Afghanistan wegen der gefährdeten Sicherheitslage. Derzeit befinden sich nur rund eine handvoll Deutscher in dem Land.

Im Südosten des asiatischen Landes kam es am Sonntag ebenfalls zu Gewalttaten: Die radikalislamische Taliban tötete bei einem Angriff mindestens 20 Polizisten, das bestätigte der Gouverneur der Provinz Sabul, Bismillah Afghanmal. Demnach griffen schwer bewaffnete islamistische Kämpfer zeitgleich mehrere Polizeiposten im Bezirk Schah Dschoi an. Aufgrund der Frühjahrsoffensive der Taliban ist die Sicherheitslage derzeit stark angespannt. Am Samstag wurden zwei Polizisten bei einen Angriff von Extremisten auf eine Bank getötet. Auch 31 Menschen wurden bei einer Attacke in der Provinz Paktia verletzt, wie Behörden mitteilen. Jedoch seien dabei die beiden Angreifer getötet worden.


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